Zeitreise ins 18. Jahrhundert IX

Beschreibung

Eine Uniform, die auffällt, trägt dieser "Totenkopf-Husar". Er gehört dem preußischen Husarenregiment Nr. 5 an und nimmt an dem großen Theater-Manöver teil, zu dem die Hausstiftung der hessischen Landgrafen und die Gesellschaft für Militär- und Zivilgeschichte im August 2012 in den Hofgarten des bei Fulda gelegene Schlosses Fasanerie eingeladen hat. Rechts neben ihm marschiert der Tambour des Regiments Oranien-Nassau Nr. 3.
Auf leichten, schnellen Pferden wurden die Husaren besonders zur Aufklärung und Sicherung der Flanken, zu handstreichartigen Attacken sowie zur Verfolgung des fliehenden Feindes eingesetzt. Die Truppe operierte dabei nicht in fester Schlachtordnung wie etwa die Dragoner.

Die Husaren-Uniform orientierte sich an ungarischem Vorbild. Die mit Schnüren besetzte Jacke, der Dolman, besaß je nach Regiment verschiedene Farben. Über dem Dolman wurde eine aus fünf wollenen Schnüren geflochtene Schärpe getragen. Die ursprüngliche Pelzmütze war 1756 durch eine Filzmütze in Form eines umgestülpten Blumentopfs ersetzt worden. Man nannte sie auch Mirliton, Flügelmütze oder Schackelhaube. Diese war mit einem flatternden Zipfel vesehen, der normalerweise um die Mütze gewickelt und nur bei Paraden und im Kampf frei hängend getragen wurde. Bewaffnet waren die Husaren mit kräftigem Säbel, kurzem Karabiner und zwei Pistolen im Halfter.

Der berühmteste Husar des 18. Jahrhunderts dürfte wohl General Hans Joachim von Zieten (1699-1786) gewesen sein. Friedrich der Große schätzte den kleingewachsenen Chef des Leibhusaren-Regiments außerodentlich. Als Zieten nach dem Tod seiner ersten Frau als 65jähriger nochmals heiratete (seine neue Frau war 25) übernahm Friedrich die Patenschaft des ersten aus dieser Ehe hervorgeganenen Kindes.

Theodor Fontane setzte dem "alten Zieten" ein literarisches Denkmal:

"Joachim Hans von Zieten,
Husarengeneral,
Dem Feind die Stirne bieten
Er tat's wohl hundertmal;
Sie haben's all' erfahren,
Wie er die Pelze wusch
Mit seinen Leibhusaren,
Der Zieten aus dem Busch..."



http://gedichte.xbib.de/Fontane_gedicht_Der+alte+Zieten.htm