Flug zum Mondsüdpol

Flug zum Mondsüdpol

Beschreibung

Flug zum Mondsüdpol 17.Okt 2011

Mein Bild zeigt den Versuch einer Aufnahme durch das Boardfenster meines Raumtransporters (Modell Meade 12"LX90) am 17.Okt
2011 bei der Annäherung an den sehr schön ebenmäßigen geformten 117km Durchmesser großen Kraters Moretus (im Vordergrund).

Die Berge im Hintergrund und vorallem der Einschnitt am Horizont zeigen das Zielgebiet - den Südpol des Erdmondes.
Der Südpol selbst liegt leider im Dunkel hinter dem Einschnitt genau am Horizont, die Berge links sind Teile der Malapert -Kratergruppe (Malapert A bis Malapert K).
Rechts vom Einschnitt -die erste große Erhebung- ist eine der Begrenzungswälle um das große Aitken-Einschlagbeckens (die hohen
Gipfel rund um den Südpol nannte man früher auch "Leibniz-Berge")

Weiter rechts im Hintergrund die berühmte Cabeus-Region und die erste Vertiefung am rechten oberen Bildrand unterhalb der
Kraterberge von Cabeus ist der kleinere Cabeus A Krater.
In diesen Krater stürzte mit Absicht die Mondsonde LCROSS vor 2 Jahren (am 9.Okt 2009), um aus der Analyse der Einschlagswolke
eventuelles in der Kälte und Dunkelheit verstecktes Wassereis am Mond nachweisen zu können.

Die Mondsüdpolregion des Mondes ist ja nicht so gut erforscht wie andere Mondregionen, da in den Tiefen der zahllosen
Einschlagskrater am Mondsüdpol ewige Dunkelheit herrscht.

So hat man erst vor kurzem das größte bekannte Einschlagsbecken des gesamten Sonnensystems entdeckt. Es erstreckt sich um den
den Mondsüdpol
- das oben bereits erwähnte Aitken-Einschlagsbecken -
und hat etwa 2500 km !!! Ausdehnung und es soll bis zu 12 km
tief sein (es entzog sich vorallem deswegen einer früheren Entdeckung, da es sich nicht nur um die Polregion sondern auch auf die
Mondrückseite erstreckt und von zahllosen jüngeren Einschlagskratern überdeckt ist. Und es besitzt vorallem keinen eindeutigen scharf
begrenzten und geschlossenen Kraterrand).

Das zweitgrößte bekannte Einschlagsbecken ist übrigens auf Mars (Hellas Planitia) auf dem Marsbild die gelbliche Fläche um den Marssüdpol genau den weißen nördl.Polkappen gegenüber [fc-foto:26043828]

Neben dem dominierenden Krater Moretus im Vordergrund, größter Einzelkrater im Bild mit 117 km Durchmesser mit einem schönen
aufgefächerten Zentralberg, der dahinterliegene Krater Short (51km Durchmesser) und hinter Short auf der rechten Seite ist teilweise
die Newton-Kratergruppe zu sehen und wiederum dahinter rechts oberhalb der erwähnte Cabeus A , dessen Kraterinneres dunkel ist.

Mir gelang zwar - den Umständen entspechend - den Vordergrund noch halbwegs scharf aufzunehmen, die Berge im Hintergrund sind
aber nicht durch falsch eingestellte Tiefenschärfe sondern durch Bewegungsunschärfe nicht mehr so optimal abbgebildet! - musste ich
doch während der Aufnahme auch die Steuerung übernehmen, da der Boardcomputer des LX90 den Kurs nicht halten konnte.

Um mein Zielgebiet nicht aus den Augen zu verlieren musste ich immer wieder recht gewagte Kurskorrekturmanöverdurchführen und mich so
gegen ein zu starkes Abdriften vom Kurs zu stemmen. Dieses "Dagegenstemmen" ruckelte doch einigermaßen, dass man fast das Gefühl hatte, dass mir die ganze Kiste auseinanderfliegt ;-))) -
leider kein optimales Szenario neben anderen Problemen um eine ruhige Aufnahme zu machen..

Dennoch bin ich der Mondoberfläche halbwegs erfolgreich noch nie so nahe gekommen ,siehe Vergleichsbild vor ca.1Jahr[fc-foto:23387449] und für mein Gerät
schon nahe an die Grenze der Reichweite gekommen .. für noch mehr Reichweite oder gar Landung bin ich nicht ausgerüstet.....;-)))

Aufnahmetechnik:
Monochrome Aufnahme mit DBK 31 mit IR-und UV-Sperrfilter durch ein 12" SC Spiegelteleskop (Meade LX90) mit 2 fach Barlow und Verlängerung
Aufnahmebrennweite ca. 10 Meter, 30fps