Mitten am Mond - Sinus Medii

Mitten am Mond - Sinus Medii

Beschreibung

Sinus Medii - also die Bucht der Mitte
(eine kleine, längliche, sich etwa über 170 x 350 km erstreckende Mondebene) befindet sich- wie der Name schon sagt-
in der Mitte auf der erdzugwandten Mondhalbkugel.

Bild ist etwa 45°gedreht , NORDEN ist links oben!!

Auch der Mondoberfläche hat man ein Koordinatensystem verpasst und dieses hat seinen Ausgangspunkt natürlich auch im Sinus Medii (genauer gesagt im südwestlichen Teilbereich - siehe auch grüner Hinweispfeil)

Neben den bereits im Bild beschriebenen markanteren Formationen ist eigentlich das interessanteste das Mondrillensystem bei Krater Triesnecker (die Rimae Triesnecker, das dichteste Rillensystem auf der Mondoberfläche der erdzugewandte Seite).


Diese sehr schmalen und engen Mondtäler (nur wenige Kilometer breit und wenige hundert Meter tief) entstanden entweder durch Lavaströme die sich ihren Weg auf der Mondoberfläche bahnten oder durch Verspannungen in der Gesteinsstruktur die zu Rissen auf der Mondoberfläche führten.

Auf meiner Aufnahme sind noch einige weitere dieser auffälligen Rillen zu sehen:

In der linken oberen Bildecke ist die prägnante und tieferere Rima Hyginus zu sehen

etwas unterhalb wo sich die ersten Rillen des berühmten Rillensystems Triesnecker abzeichnen, beginnt das Sinus Medii mit dem markanten Krater Triesnecker und verläuft gerade nach unten bis zum Bildrand - der untere (südwestliche) Teil des Sinus Medii ist relativ flach und kraterarm, nur Bruce und Blagg stechen hervor.

Etwa 50km südwestlich von Bruce zerschellte am 17. Juli 1967 die NASA-Sonde Surveyor 4, die Surveyor 6 hatte mehr Glück und landete sanft am 10.Nov 1967 im Sinus Medii auch in der Nähe von Krater Bruce und "überlebte" einige Wochen im Sinus Medii bevor der Funkkontakt für immer verstummte.

Rechts vom Sinus Medii, als südliche Bregrenzung verläuft( im Bild gerade von oben nach unten) eine feine hellere Linie - die Rima Oppolzer

Unterhalb von Krater Seliger ist eine weitere feine Rille zu erkennen - die Rima Reaumur.

Der große Mondkrater Hipparchus ist nicht mehr gut erhalten, er hat keine scharfkantigen Kraterwände mehr (im Gegensatz zu seinem am Nordinnenrand gelegenen Krater Horrocks) und ist ziemlich deformiert daher als solcher nicht sofort als großer runder Riesenkrater im Bild erkennbar.

In der rechten unteren Bildecke ist noch der Nordwestteil der Kraterwand (die mit vielen Kleinkratern durchsiebt ist) vom mächtigen Albategnius zu sehen (139km Durchmesser)

Zur Aufnahmetechnik und Bedingungen Fortsetzung von:
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