(10) Eine seltene Form des Graupels!!!

Hier sieht man einen der Gründe, warum diese kegelförmige Graupelform als selten geschildert wird: sie entsteht offenbar bei (erdnahen) Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und schmilzt daher ganz schnell weg.
Li. Beginn des Graupelns, Mitte nach 6, re. nach 74 Sekunden; nach Minuten war alles weggeschmolzen.
Die früheren Abbildungen der Serie mit meinen bisherigen drei Beobachtungen zeigten folgendes:
1.) Regenstauf/Opf., 3.12.2021, 12.06h - 12.24h: +5°C
2.) Regenstauf/Opf., 28.1.2022, 9.56h - 10.00h: +3°C
3.) Neukappl/Opf., 21.2.2022, 10.39h - 10.43h: +5°C
Nur 18 Minuten lang existierten die empfindlichen Gebilde bei Beobachtung (1), je vier Minuten bei den Beobachtungen (2) und (3).
So bleibt bei der kurzen Lebensdauer dieser kegelförmigen Graupel zum ersten nicht viel Gelegenheit, sie überhaupt zu sehen.
Zweitens guckt man sich bei "Sauwetter" oder "Aprilwetter" die Graupel meist nicht so genau an, wenn man draußen ist, sondern sieht eher, daß man nach Hause ins Trockene und Warme kommt. Oder man geht gar nicht erst raus - und verpaßt dabei einiges ...
Drittens sind die Wetterlagen ihrer Entstehung "Fronten", teils mit Gewittern und viel Wind - die insgesamt ja auch seltener sind als das sonstige Wetter in der Fläche.

Alle diese Gründe führen wohl dazu, daß man diese kleinen Wunder nicht so häufig zu Gesicht bekommt (und sie deshalb auch als "selten" gelten) - immerhin hat es ganze 68 Jahre gedauert, bis ich sie bemerkte :-) ...
Wieder was zum Staunen!
Es bleibt spannend und ist nie langweilig! Immer wieder entdeckt man irgendwas Neues oder kann sich vieles, auch Älteres, erklären.

Foto: Neukappl/Opf., 21.2.2022, 10 40h.

21.2.22 f