... (Fam. Tortricidae, Kleinschmetterlinge = Microlepidoptera).
Als ich ein Gespinst von zusammengesponnenen Blättern des Spitzwegerichs (Plantago lanceolata) öffnete, fiel die Raupe heraus.
Alles Suchen half nichts, wie so oft: nur das Warten.
Erst etliche Minuten später krabbelte die Raupe erstaunlich flott und nicht scheu durch den Bodenbewuchs, dabei einige Male schnell auf einzelnen Blättern rauf und runter. Bis sie ihre verlassenen Gespinstreste wie ein Spürhund wiedergefunden hatte und sofort anfing, die Behausung wieder zusammenzuflicken.
Das sieht man oft, z.B., wenn sich Räupchen aller Art abseilen, um vermeintlichen Freßfeinden oder Fotografen zu entgehen. Erstaunlich unbeschwert, aber biologisch sicher sinnvoll, reparieren sie blitzartig ihren Wohnbau, in dem sie sich verstecken. Faszinierende Fähigkeiten der Kleinsten!!!
Die Art festzustellen, war gar nicht einfach - unter "Wegerich", anderen Stichworten etc. war nichts zu finden. Bis ich mal wieder im lepiforum herumsuchte, nachdem ich "Kleinschmetterling", "Raupe" und "schwarz" eingegeben hatte und auf meine Lieblingsseite verwiesen wurde. Dort im Forum war die (ausnahmsweise) schwarze Form der Raupe des nicht seltenen Falters zu sehen. Nach einigen nachfolgenden Vergleichen habe ich dann die Art gefunden - und kann jetzt etwas über sie nachlesen: das Kind muß einen Namen haben, sonst bleibt vieles graue Theorie!
Bei der "Allesfresser-Art" ist wohl der Spitzwegerich noch nicht als Raupenpflanze erwähnt.
Abb. 1: Räupchen in seiner Umgebung,
Abb. 2: Hier ist der Analschild (die spiegelnd glatte Platte am Hinterende) besser sichtbar,
Abb. 3: Kopf und Vorderkörper des spinnenden Räupchens von unten.
Fund und Fotos: eine wenig gemähte, trockene Wiese nordöstlich Regenstauf/Oberpfalz, Bayern - 12.5.2022.
