... war dieser Fund vom 11.8.2021 bei Maxhütte-Neukappl/Opf.!
An einer flechten- und moosbewachsenen alten Birke am Ambros-Weiher hatte ich diesen Raupensack aufgenommen - wegen der vielen kleinen, auf den ersten Blick schuppenförmigen Anhänge; so dachte ich, es wären eine für mich neue Sackträgerart - oder eventuell Parasiten. Beim Nachsehen zuhause konnte ich die kleinen Raupensäckchen um den großen herum erkennen, in denen manch kleine Raupe zu sehen ist: mit schwarz-brauner Kopfkapsel, schwarzem Nackenschild, braunen Brustbeinspitzen und dunklen Segmentgrenzen. Länge der kleinen, schon perfekt gebauten Raupensäckchen: um 2 mm!
Dann fiel mir ein, daß ja die Weibchen der Sackträger - ungeflügelt und seßhaft - ihre Eier an ihrem Geburtsort im oder am eigenen Raupensack ablegen - es sind die Jungen!
Es wird PSYCHE CASTA sein, der häufigste Sackträger mit dieser Gehäuseform: der KLEINE RAUCH-SACKTRÄGER, dessen Weibchen nach der Begattung und vor seinem Tod die Eier im Raupensack ablegt. Die Kleinen leben nun von der Substanz der Mutter und von deren Raupensack, wobei sie auch außen die kleinen Flechtenstückchen und andere zerfallende Materialien fressen, wie ich auf den Fotos sehen konnte.
Genau drei Tage später habe ich die Stelle wiedergefunden; es waren nur noch ein oder zwei Junge am Ort, die anderen konnte ich wegen der perfekten Tarnung auf der rissigen Rinde nicht mehr finden.
Man sieht im Internet und in der Literatur nur ganz wenige Bilder der Jungen an ihrem Geburtsort - denn sie werden sich nach dem Schlüpfen schnell in der Gegend verteilen.
Nach der Paarung (Flugzeit der Männchen von Mai bis Juli) und der sofortigen Eiablage schlüpfen sie "schnell", wie es heißt. Deshalb wird man sie auch nicht oft in der Art finden, wie ich sie fotografieren konnte. Wieder mal Glück gehabt ...
P.S. (23.5.2022): Eine ausgewachsene Raupe zeige ich hier in der fc am 23.5.2022.
