Roshdjestwo Christowo …

… ist russisch und heißt "Die Geburt Christi" oder kurz "Weihnachten"

Anastasiia alias [fc-user:1971092]und ich wünschen eine schöne Adventszeit!


Weihnachten in Russland

Unsere Adventszeit entspricht in Russland dem "Roschdjestwjenskij post" (Weihnachtsfasten zu Ehren des Apostel Philippus).
Erlaubt sind vegetarische Gerichte wie "Kascha" (Buchweizenbrei) oder "Kapusta" (Weißkohl), als Suppe oder mit "Smetana" (Sahne) geschmort.

Anstelle des Weihnachtsmanns kommt in Russland, der Ukraine und Weißrußland "Djed Moros" (Väterchen Frost),
begleitet von seiner Enkelin "Snjegurotschka" (Schneeflöckchen). Sie bringen den Kindern die Geschenke.
Als Transportmittel dient eine Trojka – ein Schlitten, vor den drei Pferde gespannt sind.
(Und bitte sprecht es "Treuka" aus und nicht "Tro-i-ka", wie unsere ignoranten, bildungsfernen Politiker!)

Weihnachten wird in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar gefeiert, was nach Julianischem Kalender unserem 24. auf 25. Dezember entspricht.
Indem die russischen Menschen die Geschenkebescherung auf den Silvesterabend verlegten und am 6. Januar "Jolka" (Tannenbaum) feierten,
also die Festlichkeiten von ihren religiösen Inhalten trennten, überlebte das Brauchtum den Kommunismus.

Der russische Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung im lettischen Riga. Von dort brachte Peter der Große den Brauch nach Russland.
Der deutsche und französische Weihnachtsbaum dagegen kommt aus dem elsässischen Straßburg.

Seit 1992 heißt das Ganze in Russland wieder offiziell "Weihnachten" und folgt russisch-orthodoxen wie auch slawisch-katholischen Regeln.
An Heiligabend ("Sotschelnik", "Koljadki", 6. Januar) wird ein "Tajnaja Wetscherja" (Abendmahl Jesu) serviert.
Statt aus Brot und Wein besteht es aber aus 12 Gerichten – für jeden Apostel eines. Einige Gerichte davon sind religiös vorgeschrieben:
– "Kutja" (Brei aus Weizen, Reis oder Linsen, mit Honig, Nüssen, Mohn, Rosinen), Symbol für Hoffnung, Unsterblichkeit, Erfolg, Glück, Ruhe
– "Syta" (Honigwasser)
– "Gus" (Gans) oder "Utka" (Ente), gefüllt mit "Jabloki" (Äpfel)
– "Kosuli" oder "Prjaniki" (Printen, also Lebkuchen mit hineingeprägten Bildmotiven)

Den Abschluss der Weihnachtszeit bildet auch in Russland die Epiphanias – dort am 19. Januar, der unserem 6. Januar entspricht.
Während wir der Anbetung Jesu durch die drei Weisen gedenken, feiern die Russen die Taufe Christi und die Offenbarung der Dreifaltigkeit.


(indirekter Softbox-Blitz – aus nächster Nähe gegen die Fensterscheibe des kleinen Zimmers)