Moskau 1986: Mutter Gottes, bitte für uns

Moljashchijesja zhenshchiny i dewochki w Troitse-Sergijewa Lawre w Zagorskje –
Betende Frauen und Mädchen im Kloster der Dreifaltigkeit und des hl. Sergius zu Sagorsk

Diese Gruppe fotografierte ich mit versteckter Kamera und Weichzeichnerfilter in der Dreifaltigkeitskathedrale, einer von acht Kirchen des Klosters.
[http://maps.google.com/maps?q=56.310278,38.129444]
Die Stadt Sagorsk heißt seit 1992 wieder Sergijew Possad, was soviel wie "außerhalb der Mauern gelegene Vorstadt des hl. Sergius" bedeutet.
In kommunistischen Zeiten bedeutete der atheistische Name "za gorsk" soviel wie "hinter den Bergen".
Damit sollte die herausragende Bedeutung des Klosters innerhalb der Russisch-Orthodoxen Kirche verschleiert werden.
"Lawra" (Lorbeer) ist in den orthodoxen Kirchen der höchste Rang, den ein Kloster besitzen kann.

Nach der Oktoberrevolution 1917 wurden das Kloster enteignet und alle Mönche und Priester vertrieben, teilweise sogar umgebracht.
Erst ab 1946 durften einige Mönche zurückkehren und wieder junge Geistliche ausbilden – damals das einzige aktive Kloster in der Sowjetunion.

Sergijew Possad gehört zum "Goldenen Ring", den neun einstigen religiös-wirtschaftlichen Zentren der Rus nördlich und nordöstlich von Moskau.
Wie alle diese wunderschönen mittelalterlichen Städte ist auch Sergijew Possad seit 1993 Unesco-Welterbe.

Mit Duplikatorvorsatz digitalisiertes Dia,
entstanden während meines Studiensemesters 1. August bis 18. Dezember 1986 in Moskau
mitten in der Gorbatschow-Ära