Ypern: Aus der Asche auferstanden

Links die Kathedrale Sint Maarten (1230–1370) und rechts die riesige Lakenhal ("Tuchhallen", 1260–1304, UNESCO-Welterbe) sind die gotischen Wahrzeichen der westflämischen Stadt.

Ohne die Frontstadt einnehmen zu können, beschoss die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg in vier Schlachten bzw. vier Jahre lang Ypern mit schwerer Artillerie und setzte erstmalig Senfgas ein, das die Franzosen seither "Yperit" nennen.

So sah danach dieses architektonische Ensemble aus:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2b/Ypres_Belgium_NGM-v31-p337-B.jpg

Wir Deutschen jammern immer um Dresden und andere Städte, aber wir haben schon im Ersten Weltkrieg keinen Stein auf dem anderen gelassen:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3f/Belgie_ieper_1919_ruine.jpg

Seit Jahrzehnten treffen sich in Ypern jährlich alliierte Veteranen – jetzt nur noch aus dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Stadt lediglich kampflos besetzt worden war. Im September 1944 wurde sie kurz nach der Pariser Kapitulation von polnischen Partnereinheiten der Briten befreit.

Die Zeit heilt Wunden. Ypern ist schon in den 1920/30-er Jahren authentisch wiederaufgebaut worden. Auf dem Grote Markt gibt's Kleinkunst und Straßenmusik und süßes belgisches Bier – auch wieder für die Deutschen.

Panorama 2005 aus zwei Hochformatfotos, jedes für sich perspektivisch korrigiert