Frankforter Grie Soß un Stöffche

[Hessische Gründonnerstag-Speise auf meiner Terrasse • 6. April 2023, 14 Uhr]

Als ehemaliger Wahlhesse bin ich der "Grünen Soße" und dem "Stöffche", dem Apfelwein, verfallen.
Seit vielen Jahren gibt es das bei mir an jedem Gründonnerstag mit Kartoffeln und Ei.

Entweder bereite ich die Soße aus der 7-Kräuter-Rolle selbst zu, oder ich kaufe sie fertig.
Leider waren gestern alle Rollen ausverkauft, so musste ich die etwas teurere Zubereitung kaufen.
Vom Krämer aus F-Oberrad: https://www.kraemer-gemuesebau.de/gruene-sosse/

Es gibt nur einen Laden in Berlin, wo man so was bekommt: das teure Frischeparadies in Moabit.
Hinter mir legte übrigens Angela Merkel ihre Feiertagseinkäufe aufs Band.
Ich wünschte ihr Frohe Ostern, sie bedankte sich und wünschte mir das gleiche.
Danach begab sie sich mit ihren zwei Leibwächtern zu einem der beiden schwarzen Audi A8.


Die vier Namensherleitungen für den Gründonnerstag, dem Tag des Abendmahls Jesu Christi:
• Tag der Vergebung, an dem Büßer grüne Tücher als Freudensymbol für grünendes Holz trugen
• regionales Abweichen vom liturgischen weißen Ornat des Priesters, der statt dessen grünes Gewand anlegte
• fastenkonforme Speisenzubereitung aus den ersten grünen Kräutern und Gemüsen des Frühlings
• Greinen im Sinne von Weinen – das Flehen der Büßer, aber auch die Beweinung Christi

Die regionale Abweichung vom in der Liturgie vorgeschriebenen Weiß scheint am plausibelsten zu sein.
In BeNeLux und Frankreich ist dieser Tag nach wie vor der "Weiße Donnerstag".
Im deutschen und slawischen Sprachraum ist vom "Grünen Donnerstag" die Rede.
Mit der Farbsymbolik sorbischer Ostereier haben die Liturgiefarben der Osterwoche nichts zu tun.
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