Je suis Charlie – auch ich bin Charlie

Zehn Journalistenkollegen von der zeichnenden Fraktion sind heute ermordet worden.
Spontane Solidaritätskundgebungen haben sich in über 180 Städten der Welt formiert – in Deutschland in Berlin, Hamburg, Köln und München.
Die arabische Welt reagierte in ähnlicher Weise lediglich in Kairo und Tunis. Das ist reichlich wenig und lässt stumme Duldung vermuten.

Die Täter – die Brüder Saïd und Cherif Kouachi und Komplize Hamyd Mourad – sind identifiziert. Mourad hat sich gestellt und leugnet.
Die gebürtigen Franzosen mit algerischen Wurzeln sind erst kürzlich aus Syrien vom IS heimgekehrt und waren auch vorher schon auffällig.

In Frankreich sind die arabischstämmigen Mitbürger, das Erbe der Kolonialzeit, oft ghettoartig in hässlichen Vorstädten konzentriert.
Das sind durchweg soziale Brennpunkte. Die Integration ist dort weitgehend gescheitert.
Ich habe schon Randale zwischen Bewohnern und der Polizei dort gesehen. Möbel flogen aus den Fenstern, Frauen schrien, Kinder weinten.

In diesen Vorstädten wächst die Wut auf die bürgerliche Gesellschaft. Hier werden islamistische Terroristen ausgebrütet und rekrutiert.
Frankreich hat sich das heutige Massaker im Prinzip selbst zuzuschreiben. Getroffen hat es die falschen. Schuld sind die Politiker.

7. Mai: Der Drahtzieher der Morde ist tot: http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/al-kaida-al-ansi-getoetet-charlie-hebdo