Giotto: Maestà di Ognisanti (1306–10)

Besinnung auf die Bedeutung des Weihnachtsfests mit weltberühmten Bildern in den Museen Italiens und Spaniens

Giotto di Bondone (1267 oder 1276 – 1337)
Madonna in trono col Bambino fra angeli e santi – la "Maestà di Ognisanti"
Thronende Maria mit dem Kinde zwischen Engeln und Heiligen – die "Majestät der Allerheiligen"
(im Deutschen als "Ognissanti-Madonna" bekannt)
[Tempera auf mit Blattgold grundiertem Holz, 325 × 204 cm, Saal 2 der Uffizien, Florenz]

Da Maria auf dem himmlischen Thron sitzt, wird sie im Italienischen als Majestät bezeichnet.
"Allerheiligen" bezieht sich hier auf den Namen der Kirche, für die Giotto viele Bilder malte, wie auch dieses.
Jesus hält in seiner Linken eine kleine Pergamentrolle als Zeichen der Weisheit.
Die Engel überreichen die Himmelskrone und eine Pyx mit den Hostien für die Salbung (Christus = der Gesalbte).

Wer im Foto eine schlechte Farbwiedergabe vermutet bzw. Giottos berühmtes Lapislazuli-Ultramarinblau vermisst:
Hier verwendete der Meister offenbar pulverisierten Azurit, wodurch das Blau grünliches Azurblau geworden ist.
Blau war die Farbe des Himmels und somit Gottes sowie der Keuschheit, weshalb Maria ein blaues Gewand trägt.

Das Grün der Gewänder der beiden Engel dürfte typischerweise zerstoßener Malachit gewesen sein.
Der Blattgold-Untergrund symbolisiert das göttliche Licht, das auch plastisch für die Heiligenscheine aufträgt.

Rot ist die Farbe des Blutes, der Auferstehung und des Heiligen Geistes, so sitzt Jesus auf einem roten Tuch.
Auch hier verwendet Giotto nicht das satte Krapprot der Gotik, sondern eine gelblichere Erde, wahrscheinlich Siena.

Sandro Botticellis Grab in der Florentiner Kirche Ognisanti:
[fc-foto:40159285]