Schildkröten können fliegen

Filme über Kinder im Krieg (2)

Der Zweite Weltkrieg endete für Deutschland am 8. Mai vor 70 Jahren.
Damals haben die Kinder am meisten gelitten, und heute leiden sie schon wieder am meisten unter den neuen Kriegen.

Der Regisseur Bahman Ghobadi drehte einen Spielfilm über kurdische Flüchtlingskinder in einem irakischen Lager an der Grenze zur Türkei.
Die Kinderbande sammelt Landminen und verkauft sie, um etwas zu essen zu haben. Viele Kinder verlieren dabei Arme, Beine, Augenlicht.
Alle Kinder sind authentische Laiendarsteller, und ihre Verstümmelungen sind leider echt.

Eines Tages kommt das Mädchen Agrin ins Lager, mit seinem blinden 2-jährigen Sohn Digah und dem verstümmelten Bruder Hangow. Drei Szenen um den kleinen Digah sind beim Schauen des Films fast nicht mehr zu ertragen:
1 Weil Digah der Vergewaltigung eines Soldaten entstammt und er auch nur Last ist, bindet Agrin ihn in der Wildnis an einen Baum [Screenshot]. https://youtu.be/0J2PVpLgmX8?list=PLFE55B116AD930870&t=79

2 Digah sieht nicht, dass er in einem Minenfeld umherirrt, und wird unter den Rufen der Kinder, stehenzubleiben, von einem anderen Kind gerettet. https://youtu.be/0J2PVpLgmX8?list=PLFE55B116AD930870&t=364

3 Schließlich ertränkt Agrin, selbst erst 14 oder 15, ihren ungewollten Sohn in einem See. Eine Anklage, was der Krieg mit Kindern macht. Jetzt erfährt man auch, was mit fliegenden Schildkröten gemeint ist: Wasserschildkröten, die neben dem ertrunkenen Digah aufsteigen. https://youtu.be/DlvFX1DPn_U?list=PLFE55B116AD930870&t=541

Der komplette preisgekrönte Film in einer YouTube-Playlist:
https://www.youtube.com/view_play_list?p=FE55B116AD930870&feature=iv&src_vid=5CTjXcyl8jc&annotation_id=annotation_516429