Durchfahrt (1)

Eine der vielen interessanten Hausdurchgänge im Stadtteil Praga von Warschau. In Photoshop mit HDR bearbeitet.

Das im Krieg zerstörte Warschau-West wurde als sozialistischer Beton(alp)traum mit rekonstruierter Retortenaltstadt wieder errichtet. Praga auf der Ostseite ist stehen geblieben – als polnisches Trauma. Der APA-Guide Polen ringt sich am Ende von 20 Seiten Warschau nur ein paar gequälte Sätze über das andere Ufer ab. Von „Industriearchitektur der Jahrhundertwende“ mit „unverfälschtem und bescheidenem Charme“ ist die Rede, die gerne für Filmaufnahmen verwendet werde. Auf den „Jarmark Europa“ – den gigantischen Freiluftmarkt rund um das brachliegende „Fußballstadion des Zehnten Jahrestages“ wird kurz verwiesen, für viele Warschauer der Schandfleck schlechthin. Und dann kommen denkwürdige Sätze: „Gleichzeitig gehört dieses Stadtviertel zu den am meisten heruntergekommenen und gefährlichsten Gegenden der Stadt. Von nächtlichen Spaziergängen ist daher unbedingt abzuraten – begegnet man Straßengangs, so gehören die selten zu Filmteams, sondern sind meist real.“

So gewannen die Straßen Bzeska und Bialostocka in Alt-Praga den Ruf einer äußerst gefährlichen und düsteren Gegend,und werden auch als sog.Bermudadreieck benannt.

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