070 Kleine Biotope (bearbeitet)

Die beiden Bilder der heutigen kleinen Serie sind sehr ähnlich. Deshalb will ich im Rahmen der Bearbeitung auszugsweise beschreiben, was mit der Software im Bereich der Stapelbearbeitung möglich ist.

A.: In diesem Fall lade ich deshalb beide Bilder über Adobe Bridge hoch in den Kamera Raw Konverter. Ich habe nun die Möglichkeit, jedes Bild einzeln, aber auch jedes Bild zusammen zu bearbeiten. Wende ich die zweite Möglichkeit an, muss ich beide Bilder markieren, dann wird bei der Bearbeitung die angewandte Änderung für beide Bilder übernommen. Dies ist aber nicht sinnvoll, beziehungsweise nur für gewisse Bearbeitungsbereiche sinnvoll.
Ich markiere jetzt einmal beide Bilder und wende dann die Aktivierung der Profilkorrekturen an, die für beide Bilder auch planmäßig ausgeführt wird. Für den Beschnitt des Bildes hebe ich die Maskierung beider Bilder wieder auf. Ich schneide das vorliegende erste Bild auf ein Bildformat von 16:9 und richte es nach meinem Geschmack ein. Das zweite Bild lasse ich unbeschnitten, da ich die interessante Spiegelung nicht verkleinern möchte.
Ein Maskieren lässt sich durch einfaches Anklicken, für mehrere Bilder halte ich dabei die Steuerungstaste gedrückt, bewerkstelligen. Das Aufheben der Maskierung erfolgt umgekehrt durch ein erneutes Anklicken.
Ich markiere nun das erste Bild und bearbeite es wie folgt:
Die Farbtemperatur im Weißabgleich erhöhe ich leicht auf 5050 für ein wärmeres Gesamtbild.
Den Wert für den Kontrast setze ich auf +20 – Lichter auf +40 – Tiefen auf -10 – Weiß auf -25 – Schwarz auf -15 – Struktur auf +25 – Klarheit auf +35 – Dunst entfernen auf +5. Die Gradationskurve regele ich folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -50, „Helle Farbtöne“ auf -35, „Dunkle Farbtöne“ auf -5 und die Tiefen auf -30.
Die Schärfe reguliere ich auf +95 und die Rauschreduzierung stelle ich auf +20 ein.
Normal müsste ich anschließend das zweite Bild bearbeiten. Ein Vorteil ist die vom Programm angebotene Möglichkeit der „Synchronisation“. Ich markiere beide Bilder in der Bildleiste unten, wobei ich darauf achte, dass das erste, bearbeitete Bild auch als erstes markiert wird. Mit einem Mausklick rechts rufe ich die Bearbeitungsmöglichkeiten auf. Ich wähle dazu „Einstellungen synchronisieren“ aus. Es öffnet sich dann ein Fenster mit der Bezeichnung „Synchronisieren“, wobei
die Arbeitsbereiche, die dort der Kamera Raw Konverter anbietet, hier einzeln über Kästchen an- und abwählbar sind. Ich kann auch über den Reiter „Teilmenge“ beliebige Zusammenstellungen kombinieren oder einzeln wählen, vorgegeben ist unter „Teilmenge“ der Bereich „Standard“.
So kann ich zum Beispiel bestimmen, ob ich in den Grundeinstellungen die Werte des Weißabgleichs mit synchronisieren lassen will, was für ein gleiches farbliches Bild sorgt, da dann die Kelvin-Werte identisch sind. Ich kann auch eigene Routinen erstellen und als Preset abspeichern, die ich dann immer wieder verwenden kann. In diesem Prozedere belasse ich die Standardwerte und synchronisiere den Weißabgleich mit, da in den Ursprungsdateien beide Werte nah beieinander lagen. So strahlt das Bild die gleiche Stimmung aus. Ich bestätige die Auswahl mit „ok“, damit ist die Synchronisation automatisch erfolgt. Beide Bilder haben jetzt die gleichen Bearbeitungswerte.

B.: Eine Bearbeitung in Adobe Photoshop (PS) ist nicht nötig.

C.: Nach Importieren beider Bilder in Lightroom und der Preset-Einstellung „Farbe Natürlich“ stelle ich den Kontrast auf +10 – Lichter auf -10 – Tiefen auf +15 – Weiß auf -10 und für Schwarz auf -20.
Ich vergleiche das unbearbeitete Bild mit dem bearbeiteten: eigentlich gefällt mir der etwas „kühlere“ Ton des Grüns besser. Also korrigiere ich, das ist einfach der unschätzbare Vorteil einer Bildbearbeitung im RAW-Format, denn das Bild verliert dabei, egal wie oft ich nacharbeite, nicht an Qualität, die Weißabgleich-Werte für die Temperatur und für die Tonung auf jeweils -6. Mit dem finalen Export in ein JPEG-Format ist das Bild schließlich fertig.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund zwischen der Vorsperre und dem Gerastollen auf dem Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 70.0-200.0 mm f/2.8, 200.0 mm, 10, 1/10, 64