018 Ausläufer des Streitberg (bearbeitet)

Das Ergebnis wie zu sehen erreiche ich folgendermaßen:

A.: Zunächst aktiviere ich wieder in Camera Raw die Profilkorrekturen. Beim Weißabgleich reduziere ich den Farbton von 15 auf 4, das verringert im Bild den rötlichen Eindruck. Belichtung auf -0,65 – Kontrast auf +15 – Lichter auf -100 – Tiefen auf +15 – Weiß auf +35 – Schwarz auf -5 – Struktur auf +20 – Klarheit auf +15 – Dunst entfernen auf +15 – Rauschreduzierung auf +30 – Rauschreduzierung Farbe auf +55 und Schärfen auf +80. Ich setze im Farbmischer (HSL) unter Farbton noch die Rottöne auf +60, das verschiebt die Farben von Rot in Richtung Orange. Nun verwende ich in einem zweiten Camera RAW Aufruf einen linearen Filter. Mit diesem maskiere ich das Bild von der linken oberen Ecke etwa auf Linie der Schräge Böschung und der Waldkante, die sich nach rechts hochzieht. Dann setze ich dort die Stärke auf 110 – den Kontrast auf +60 –den Dunst auf +40 und die Rauschreduzierung auf +100. Das reduziert den dunstigen Hintergrund und verringert das Rauschen.
Zuletzt lade ich das Foto in Adobe Photoshop ein.

B.: Die Ecke mit den beiden Waldstücken links ist mir zu bläulich. Deshalb maskiere ich mit dem Schnellauswahlwerkzeug diese Flächen. Dabei versuche ich die Tannengipfel im Vordergrund bestmöglich auszusparen, wobei es nichts ausmacht, wenn dies nicht zu 100 % funktioniert. Es macht Sinn, eher das Tannengrün zu maskieren, bevor ich die Aussparungen zwischen den Zweigen nicht richtig erreiche.
Jetzt stelle ich am Farbmischer (HSL) unter Farbtöne den Wert für Aquamarintöne auf +60, unter Sättigung den Wert für die Blautöne auf -20, die Farbtemperatur des Weißabgleichs auf +3 und die Dynamik auf -10. Damit geht der bläuliche Stich verloren, das Blau reduziert sich, der gesamte Bereich geht mehr ins Gelbliche und wirkt etwas wärmer. Die Dynamikreduzierung unterstützt dabei das wärmere Gesamtbild und gibt den Waldstücken im Hintergrund zu dem Waldstück im Vordergrund rechts vordergründig eine bessere Abstandswirkung. Nun dupliziere ich die vorhandenen Ebenen, reduziere diese auf eine Ebene und bessere die Stellen zwischen den Zweigen, die von der Maskierung nicht erwischt worden sind und deshalb farblich abweichen, mit dem Bereichsreparaturpinsel und dem Kopierstempel aus. Zuletzt stelle ich wieder unter „Tonwertkorrektur“ den Tonwertumfang von 0-255 auf 5-250 – Schatten auf 9 – Lichter auf 214 und die Mitteltöne auf 0,88. Dies unter den Vorgaben, die das Histogramm vorgibt.

C.: In Lightroom rufe ich unter „Entwickeln“ das Preset „Farbe-Natürlich“ auf und korrigiere dann final die Werte wie folgt: Kontrast auf +10 – Lichter auf -10 – Tiefen auf +30 – Weiß auf -10 – Schwarz auf -10 und den Weißabgleich per Pipette für die Temperatur auf +4 und für die Tonung auf +2.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen von der Dammkrone der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha zum Sonnenaufgang.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 230.0 mm, 10, 2.5, 64