020 Wasserstände (bearbeitet)

In diesem Bild hatte ich folgenden Workflow:

A.: Wieder habe ich die Profilkorrekturen in Camera RAW aktiviert, nachdem ich das Bild über die Adobe Bridge dort eingeladen habe. Über die Upright-Korrektur habe ich Upright voll gewählt. Den Weißabgleich habe ich auf 6900 von der Farbtemperatur und auf 7 vom Farbton gestellt. Generell handhabe ich die Einstellungen für den Weißabgleich so: Zu Beginn stelle ich diesen nach meinem optischen Gefühl und angeglichen an das JPEG-Bild zu Anfang an dieser Stelle in Camera-RAW ein. Ich finde das hilfreich und sinnvoll bei der weiteren Bearbeitung. Das Feintuning erfolgt dann ganz am Schluss in Lightroom über die Pipette mittels Grauwert.
Als Nächstes stelle ich den Kontrast auf +25 – Lichter auf -50 – Tiefen auf +50 – Weiß auf +40 – Schwarz auf -20 – Struktur auf +25 – Klarheit auf +15 – Dunst entfernen auf +20 – Rauschreduzierung auf +40 – Rauschreduzierung Farbe auf +75 und Schärfe auf +70. Die meisten dieser Werte korrigiere ich unter Berücksichtigung des Histogramms und versuche, das Abschneiden von Tonwerten rechts und links zu vermeiden. Gegen das „Absaufen“ und „Ausfressen“ habe ich im Histogramm die beiden Kästchen links und rechts oben aktiviert, die mit einer farblichen Markierung im Bild die Gefahr rechtzeitig melden. Zuletzt, bevor ich das Bild an Adobe Photoshop übergebe, setzte ich den Farbton im Farbmischer (HSL) für Rot auf +45, das verschiebt den roten Ton hin zu Orange.

B.: In Photoshop wähle ich mit dem Schnellauswahlwerkzeug den Bereich des Wassers, maskiere ihn und speichere ihn als separate Ebene ab. Diese Ebene konvertiere ich für den Smartfilter und bearbeite diese „Teilebene“ dann in Camera-Raw wie folgt weiter: Tiefen auf -25 – Rauschreduzierung auf +25 – Struktur auf +30 – Klarheit auf +20 und Dunst entfernen auf +15.
Die Bearbeitung dieser „Teilebene“, die ja nur das Wasser im Gesamtbild betrifft, hat den Effekt, dass die Wasseroberfläche mit dem aufsteigenden Dunst klarer, akzentuierter und kräftiger dargestellt wird. Nun aktiviere ich wieder die Ebene darunter, damit das Gesamtbild sichtbar ist, dupliziere die beiden Ebenen, und reduziere sie wieder auf eine Ebene. So ist gewährleistet, dass ich das Gesamtbild bei Bedarf weiterbearbeiten könnte. Zuletzt wieder unter „Tonwertkorrektur“ den Tonwertumfang von 0-255 auf 5-250 – Schatten auf 5 – Lichter auf 227 und die Mitteltöne auf 0,93 stellen. Schatten- und Lichtereinstellung werden durch das Histogramm bestimmt, die Mitteltöne geben je nach Einstellung dem Bild mehr Kontrast oder lassen es „weicher“ erscheinen.

C.: Nach dem Import in Lightroom habe ich bei dieser Aufnahme über „Entwickeln“ einen Preset-Filter „Upper right light“ angewendet. Dieser hellt die rechte obere Ecke auf, während der Rest des Bildes etwas abgedunkelt wird. Das Bild erscheint mir noch etwas zu kräftig von den Farben. Deshalb senke ich die Dynamik noch auf den Wert von -10.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen von der Dammkrone der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha zum Sonnenaufgang.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 300.0 mm, 10, 2.5, 64