Expedition Nordmeer - 41

In Nordostgrönland findet man häufig verfallene Trapperhütten. Bis in die 1960er Jahre war Nordostgrönland eine Gegend, in der Pelzjäger und Fallensteller reiche Beute machten. Die Jagd war von Pelzgesellschaften aus Norwegen und Dänemark gut organisiert. Diese schickten Abenteurer für 1-2 Jahre zur Jagd nach Grönland.
Eine Anzahl dieser Hütten wird bis heute einigermaßen gut in Schuss gehalten. In den Sommermonaten sind sie zum Teil Unterkunft für Wissenschaftler, und im Winter werden sie von den Mitgliedern der SIRIUS-Patrouille zur Übernachtung genutzt.
Die SIRIUS-Patrouille ist eine Schlittenhunde-Einheit des dänischen Militärs, die aus insgesamt 14 Mann besteht. Sie üben eine Grenzschutzfunktion in diesem unwirtlichen Land aus, welches aber reich an Bodenschätzen ist. Und da immer mehr Länder die Fühler nach der Arktis ausstrecken, muss Dänemark natürlich zeigen, dass es schon präsent ist, und dies dänisches Territorium ist.
Daneben besitzen sie Polizeigewalt und üben sie Rangerfunktion für den Nationalpark aus. Niemand
darf den Nationalpark ohne Anmeldung und Genehmigung betreten.
Die SIRIUS-Patrouille führt in den Wintermonaten in 2 Touren ab November und Februar von Nordgrönland (über 80° Nord) bis nach Nordostgrönland (ca. 70° Nord). Die Strecke ist über 2.500 km lang, und wird von einem Team von 2 Mann, 11 Hunden und 1 Schlitten in rund 3 Monaten bewältigt.
Es herrschen Polarnacht und Sturm, die Temperaturen sinken bis -55° C. Meistens wird in einem Zelt übernachtet. Wir hatten 2 ehemalige Mitglieder der Sirius-Patrouille im Expeditionsteam, die uns viel in Vorträgen in Wort und Bild berichtet haben. Eine solche Hütte wie Myggbukta ist auf der Patrouille wie ein 5 Sterne-Hotel. Was für ein hartes Abenteuer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sirius-Patrouille
http://www.eastgreenland.com/database.asp?lang=eng&num=415