Zum ersten Mal habe ich heute freudig eine Becherflechte gefunden, die Apothecien besitzt - und dazu noch schöne rote!
Sie wächst seit Jahren auf der Rinde eines alten Pflaumenbaums im Garten meiner Eltern in Düsseldorf-Garath.
Auf der Südseite der Rinde fand ich, nachdem die Sonne gegen Mittag um den Stamm herumwanderte (allerdings erst auf den Fotos - wohl wegen meiner Rotgrünschwäche) noch zwei Becherchen unter hunderten, die am oberen Ende rote Köpfe tragen - also insgesamt nur drei. Am häufigsten sind im Bereich dieser Kolonie die Becher im Südwesten - und die Apothecien befinden sich nur dort. Ob die älteren Flechten öfter diese "Fruchtkörper" fabrizieren?
Ich hoffe, die Gattung stimmt; mit der Artbestimmung bin ich nicht weiter gekommen und wollte mich nicht auf die paar Bilder verlassen, die in den Büchern zu finden sind. Immerhin umfaßt die Gattung Cladonia weltweit ca. 350, in Deutschland ca. 60 Arten, von denen einige häufig sind.
Zweites Thema: der leidige Blitz! Über etwa zweieinhalb Stunden habe ich ca. 200 Bilder gemacht, wovon nur ganz wenige vorzeigbar geworden sind, darunter die hier eingestellten drei.
"Lohnt" sich denn der ganze Aufwand, wenn - wie hier - auf dem Blitzfoto die meisten Details zu sehen sind (Blende 16) und die Fotos mit Sonnenlicht (Blende 11) nur schöner aussehen???
Als ich etwas enttäuscht auf dem Bildschirm die Bilder alle angesehen habe, holte ich mein (wahrscheinlich zu großes) Stativ - und die Sonne war hinter dem Haus verschwunden . . . Morgen kann ich's ja nochmal mit dem Stativ versuchen, nachdem ich heute etliche Zeit auf dem Dach des Gartenhäuschens verbracht habe. Wenn sich die Flechte nicht im Garten befände, wäre schon das Wiederfinden mit Schwierigkeiten verbunden. Eine Blitzaufnahme ist schnell gemacht und ergibt sicherere Ergebnisse - zudem würde auf einer Wanderung keiner so lange warten, und da findet man doch die meisten interessanten Dinge, die ein Foto wert sind . . .
