Ein vielleicht einen Tag alter Frischling im Wildpark Leipzig

Man hat der Mutter - wie es auch bei den Jägern manchmal üblich ist oder war - zum Herstellen eines Kessels (wie das "Nest" der Wildschweine in der Jägersprache heißt) einen großen Strohballen hingelegt, den die Mutter ausgehöhlt und sich zum "Frischen" der Jungen (Gebärender Wildschweine in der Jägersprache) daraus eine geschützte Höhle gebaut hat.
Das ganze in der Nähe des Gatters für Zuschauer, sodaß auch besonders die Kinder ein interessantes Erlebnis haben. Denn - wer sieht schon einmal eine Sau mit Kleinen aus solcher Nähe?
Mit dabei war ein Überläufer (einjähriges Wildschwein) vom letzten Jahr, das die Mutter wohl unter diesen Gefangenschaftsverhältnissen ausnahmsweise noch in ihrer Umgebung duldete.
Bachen (weibliche Wildschweine) mit Frischlingen sind ansonsten sehr angriffslustig und bedrohen oder beißen nicht selten Wildparkbesucher oder Jäger, insbesondere, wenn sie in die Enge getrieben oder mit ihren Jungen in der Nähe des Kessels oder außerhalb gestört werden.
Nur zwei Junge hatte die vielleicht zweijährige Bache, sonst sind es oft mehr. Die Zahl der Jungen erkennt man auch an den vergrößerten Zitzen ihres Gesäuges, soweit ich weiß.
Interessant war die Art der Alten, das Material unter und hinter sich zu schaufeln, um den Kessel zu formen oder zu erhalten. Immer wieder schob sie das Heu in der Mitte zusammen. Ähnliches habe ich mal bei einem Dachs beobachtet, der auf die gleiche Weise im Herbst Gras für die Auspolsterung seines Baues sammelte und es -zig Meter weit in den Wald schleppte.

31.3.2013

Canon EOS 550D // Sigma APO Macro 150mm f/2.8 EX DG HSM // 150.0 mm // 5 // 1/125 // 400