Ein männlicher Schmetterlingshaft (Libelloides coccajus), ...

... der wie viele andere Tiere und Pflanzen in Bayern (und nicht nur dort!) als "stark gefährdet" gilt (Rote Liste, Kat. 2).
Das Männchen erkennt man an den beiden Hinterleibszangen.
Der Gattungsname bedeutet "libellenähnlich", was bei dem wirklich rasanten Flug der Tiere mit den spiegelnden Flügeln nicht verwunderlich ist. Einen habe ich sogar beobachten können, wie er einem kleinen Beuteinsekt in etwa 5 m Höhe gefolgt ist.
Sobald der Himmel von Wolken etwas verdunkelt wird, stellen die Tierchen ihre Flugtätigkeit ein.
Etwa 20 dieser seltenen, schmetterlingsähnlichen Insekten haben wir in der Nähe von Kallmünz in der Oberpfalz auf kleinster Fläche gesehen - ein unglaubliches Erlebnis. Sie setzen sich zum Ausruhen in die Mitte von hohen Grahalmen, weshalb man sie dort als dunkle Punkte im Sonnenlicht gut entdecken kann.
Die dem Ameisenlöwen (ebenfalls ein Netzflügler!) ähnelnden Larven haben eine zweijährige Entwicklungszeit und leben ebenfalls von anderen Insekten; Larven haben wir - da sie zwischen Steinen am Boden leben - nicht finden können, allerdings Paarungs- und Revierkampf-Flüge gesehen.
Ein wunderschöner Sonnentag mit diesen bewundernswerten Raritäten!

18.5.2016

Canon // Canon EOS 550D // 150.0 mm // 11 // 1/200 // 100