(7) Die Störche sind zurück ...

Nach dem Aufbau des künstlichen Storchennestes auf dem Kulturhaus in Regenstauf/Opf. finden sich überraschend schnell schnell die ersten Mietinteressenten ein.
Hier sogar eine Besonderheit: die vierbeinige Unterart des Vierflügligen Weißstorches (Ciconia quadriptera ssp. quadripes)! Die immer noch sehr seltene Subspecies hat man weltweit erst ein paarmal nachweisen können. Die Systematiker zählten früher auch den Vierflügligen zu den uns bekannten, "normalen" Weißstörchen hinzu. Genetische Untersuchungen haben aber nun inzwischen eindeutig nachgewiesen, daß C. quadriptera eine eigene Art darstellt (vgl. z.B. Bonobo/Waldelefant!); dessen natürlich noch seltenere Unterart quadripes soll angeblich nur an ganz wenigen Stellen nördlich der mittleren Donau vorkommen. Eine im Gange befindliche Artbildung halten Experten nicht für ausgeschlossen. Der Schutz dieser Seltenheit ist allerdings nicht einfach, denn geheimzuhalten sind weder das auffällige Aussehen, noch der Brutplatz der Rarität. Hoffentlich bleibt sie uns als Bespiel einer doppelten Anpassung an den Lebensraum (schmale Dachfirste und dünnere Luft als Folge der Klimaerwärmung) noch lange erhalten. Es existieren nämlich nicht einmal frühere Exemplare als Präparate; offenbar hatte man sich an den doch seltsamen Anblick derart gewöhnt, daß man es nicht der Mühe wert fand, der Nachwelt irgendwelche Beweise dieser skurrilen Lebensform zu erhalten.
Lit.: Heiner Vogel, Piep, M. et al.: "Da brat mir doch einer ...", Orn.Mitt.Opf. 67/2020, S. 137-124 fff.
Gegen die weit häufigeren und offensichtlich durchsetzungsfähigeren (weil doch im Endeffekt - warum auch immer - perfekter angepaßten???) C. ciconia konnte sich zumindest dieses Exemplar nicht behaupten, siehe dazu die nächsten Bilder!

Foto vom 15.3.2020 aus Regenstauf/Opf.

28.3.20

Canon // Canon EOS 550D // Sigma 70-200mm f/2.8 APO EX HSM // 70.0 mm // 9 // 1/250 // 100