Etwas ganz Seltenes: Leuzismus bei einer Rabenkrähe!

Innerhalb der letzten vier Tage habe ich alle Rabenkrähen, die ich erwischen konnte, fotografiert.
Und das, nachdem ich am 2.3.17 eine Rabenkrähe mit teils weißen Flügeln am Futterhäuschen in Hausnähe gesehen hatte, sie aber wegen ihrer Vorsicht und schnellen Flucht nicht fotografieren konnte.
Am 7.3. ist mir nun diese (mittelmäßige Doku-)Aufnhame gelungen: Die Rabenkrähe, deren Flügelfedern teilweise strahlend weiß waren - und das symmetrisch. Sodaß ein Mischling mit der Nebelkrähe (die inzwischen als eigene Art genetisch festgelegt ist) als Ursache wegfällt; bei den Hybriden sind die auftretenden helleren Färbungen immer (hell)grau, nie weiß. Die "Fehlfarbe" wird vererbt. Eine genetische Isolation der Population ist - warum auch immer - hier wahrscheinlich, vielleicht ist der Schwarm ein "Familienclan". Die nach Osten, Süden und Norden offene Landschaft des Plateaus ist vom Bodensee und vom Rheintal/Montafon her gut zugänglich ...
Inzwischen habe ich mindestens 5 bis 7 verschiedener Krähen auf den Fotos identifiziert, bei denen z. T. nur eine bis wenige Federn mit weißen Punkten oder Streifen auffielen, immer zweiseitig und nur auf den Flügeln.
Das entspricht bei dem hiesigen Schwarm von etwa 30 bis 50 Rabenkrähen einer Häufigkeit von über 10 %!
Warum gerade hier diese seltene Färbung auftritt, weiß ich nicht.
Habt Ihr vielleicht Ähnliches in Eurer Umgebung schon gesehen? Die meisten dieser "Fehlfarben" kann man wegen der geringen Größe der weißen Flecken (die immer mehr oder weniger symmetrisch sind!) nur auf Aufnahmen feststellen - und nicht bis kaum mit dem bloßen Auge oder dem Fernglas/Spektiv finden - zumal die klugen Vögel sehr scheu sind, wenn man ihnen zu nahe kommt. Und stets nur im Flug; lediglich bei deser Rabenkrähe war ein heller Streifen am Flügel in der Sitzhaltung sichtbar ...
Das abgebildete Exemplar habe ich inzwischen viermal in der Nähe des Hauses gesehen; ob es jung ist oder sich schon einen Partner gesichert hat, konnte ich bisher nicht feststellen.
Der große Schwarm, der sich immer auf einer Fläche von vielleicht einem Quadratkilometer bewegt, teilt sich jetzt gerade zunehmend in einzelne Pärchen auf.

Göfis/Vorarlberg, Österreich (ca. 500 m Seehöhe), 7.3.2017

Nachtrag vom 4.11.2019: Heute habe ich das Bild einer ähnlichen Rabenkrähe aus Bayern eingestellt. Es ist (zumindest dort) eine Verfärbung des Gefieders, das als "Hungerstreifen" bezeichnet wird. Siehe dortigen Text!

Canon // Canon EOS 550D // Sigma APO 120-300mm f/2.8 EX DG HSM or Sigma 70-200mm f/2.8 APO EX HSM // 200.0 mm // 11 // 1/250 // 1600