(2) Eine seltene Form des Graupels!!!

Am 3.12.2021 saß ich gerade hier im Auto, als es anfing zu graupeln.
Nichts Besonderes, dachte ich - bis ich bemerkte, daß es zum allergrößten Teil kegelförmige Graupelkörner waren, die mit ihrer Basis auf der Frontscheibe herunterrutschten und langsam auftauten.
Nicht, daß das Auftreffen auf die Scheibe und das Antauen die Ursache für ihre bemerkenswerte Form waren - die Körner fielen genau so vom Himmel und sahen wie kleine Tannenbäumchen aus!

Abb. 1 und 2 zeigen die Graupelkörnchen mit einer Länge von etwa 3 (2 bis 4 mm) in der Ritze eines Zaunes, wo sie sich länger hielten als auf dem Fahrzeug.
Abb. 3: Ein gerade gefallenes "Tannenbäumchen" auf dem Autodach - viele (die allermeisten) fielen mit der schwereren Basis nach unten vom Himmel und landeten auch so.
Abb. 4 und 5 zeigen jeweils ein seitlich gelandetes Graupelkorn, einmal auf Holz und einmal auf der grünen Kunststoff-Mülltonne, wo sie als gut isolierte Frostgebilde länger liegenblieben, sodaß die Aufnahmen möglich waren.
Diese seltene Form entsteht - wie alle Arten von Graupel - durch Anlagern von Wassermolekülen beim Fallen der gefrorenen Kerne, die z.B. aus Schneekristallen bestehen. Die ließen sich nun auf keinem der Fotos sicher als Sternchen identifizieren.
Und ob die faszinierenden Strukturen als Basis einen Schneekristall haben - oder sie von der Spitze aus entstehen mögen, kann ich nicht beurteilen. Die Wasserkristalle lagern sich, ähnlich wie beim Raureif, mit dem Wind an; demnach müssen sie wohl (Abb. 3 und 5!) überwiegend (?) mit der Basis nach unten entstanden sein - was ja wegen des Gewichtes auch Sinn macht.
In den sie verursachenden Cumulonimbus-Wolken (Nomenklatur "Cb") können sie auch fallen und dann wieder durch irgendwelche Strömungen aufsteigen, dabei auftauen und/oder wieder gefrieren. Ob das wohl schon erforscht ist???
Den Unterschied zwischen Frostgraupel und Reifgraupel, der in den wenigen Internet-Artikeln gemacht wird, kriege ich ebenfalls nicht sortiert.
So wie ich Jahre brauchte, um nach etlichen Aufnahmen erstmals zwischen Kamm-, Haar-, Bandeis sowie "pebble ice" zu unterscheiden.
Aber schön sind sie, die kleinen Kegel - und laut Internet selten! Ganz besondere Bedingungen werden zu ihrer auffälligen Erscheinung beitragen.
Ich bin froh, sie mal gesehen zu haben; und wenn man nach ihnen im Internet nach Bildern sucht, findet man fast keine.
Dafür stelle ich sie jetzt hier ein - und wünsche allen
EINEN SCHÖNEN, BESINNLICHEN UND INTERESSANTEN ZWEITEN ADVENT!

Regenstauf/Oberpfalz, 4.12.2021 f

Canon // Canon EOS 550D // Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro // 150.0 mm // 13 // 1/200 // 200