Jeder kennt die schönen goldgrünen Fliegen, die oft auf Aas sitzen - und ganz schnell ihre Leichen finden, auf denen sie sofort Eier ablegen.
Hier die "Maden-Goldfliege" (Lucilia cf. sericata).
Das ist die häufigste der Gattung, die einzelnen Arten sind allerdings (daher "cf." für "vergleiche!") nur von Spezialisten - meist per Mikroskop - zu unterscheiden.
(1) Ober- und (2) Seitenansicht der Fliege: links zum Zeitpunkt 0, in der Mitte nach 40, rechts nach 55 Minuten.
Innerhalb einer Stunde sind die Fliegen (hier bei sommerlichen Temperaturen) also ausgefärbt. Sie leuchten zuerst bläulich, sind danach die längste Zeit - so, wie wir sie deshalb meist sehen - grün*, und am Ende ihres vielleicht zweiwöchigen Lebens werden sie rötlich.
Eine unausgefärbte, hellbraune Lucilia mit dem noch aufgequollenen Gesicht habe ich vorher nie gesehen; die Fliegen werden sich nach dem Schlüpfen aus dem Tönnchen versteckt halten, weil sie noch nicht flüchten können.
Mit ihrer Stirnblase sprengen sie den Deckel ihrer Puppenhülle ab. Danach (siehe Fotos!) schrumpft der vordere Teil des Kopfes schnell wieder (Fotos jeweils Mitte und rechts!).
* Soweit ich jetzt nachgelesen habe: Grün-metallische, runde Fliegen dieser (etwa Stubenfliegen-)Größe sind bis auf eine am Rücken deutlich mehr beborstete Raupenfliegen-(Tachinidae-) Art immer Schmeißfliegen (Fam. Calliphoridae). Die "gestreiften" grauen gehören meist zur Familie der Fleischfliegen (Sarcophagidae) - beide Familien sind mit oft nur kleinen Unterschieden an Fühlern und Thorax-Borsten zu unterscheiden, ihre Arten auf Fotos meist nicht.
Ca. 2500 Arten der Sarcophagidae gibt es weltweit, über 1000 der Calliphoridae - von beiden je etwa 50 in Deutschland.
Alle Fotos: Regenstauf/Opf., Bayern - 22.7.202.
27.7.202 f
