Ausgewachsene und junge Larven der Rachendasselfliege (Cephenemyia stimulator)

Diese Larven kommen im Nasen- und Rachenraum von Rehen und Hirschen vor, wohin die Fliegen ihre im Mutterleib geschlüpften Junglarven im Vorbeiflug
einspritzen, dies im Frühsommer. Ein Weibchen kann bis zu etwa 500 Larven produzieren. Die Larven fühlen sich aufgrund der vielen, auch im Bild sichtbaren Widerhaken ganz rauh an; das ist sinnvoll, um sich in ihrem Lebensraum festhalten zu können und nicht ausgeniest zu werden.
Innerhalb von einem Jahr wachsen diese heran und lassen sich dann zur Verpuppung auf den Boden fallen, um nach 3 - 5 Wochen den Kreislauf als Fliege von neuem zu beginnen. Meisenkästen als "biologische Schädlingsbekämpfung" helfen beim Kurzhalten dieser Parasiten.
Bisher ist es noch nie gelungen, die Fliegen außerhalb dieses spezialisierten Kreislaufs im Labor zu züchten.
Daß die befallenen Rehe ständig husten und an Gewicht verlieren, ist nicht immer richtig. Das habe ich im Bergischen Land in der Nähe von Düsseldorf erst ein einziges Mal gesehen.
Auch Othmars und meine ungarischen Böcke wogen bis zu zwanzig Kilo und waren bis ca. 7 Jahre alt.

Ligetfalva, Bez. Zalaegerszeg, Westungarn, 1.8.2012


FÜR GERDT GINGKO, der ja unbedingt als Raucher seine Projektion gestartet hat und mein schädliches Verhalten - zumindest fotografisch - anprangert. Meine Bilder sind aber aufgrund der Ausrüstung oft ver r a u s c h t und nicht ver r a u c h t (((-: . Trotzdem huste ich morgens immer lauter als jedes mit Dassellarven befallene Reh . . .
Die Zigarette dient nur als Größenvergleich und nicht zum Haltbarmachen der Fliegenlarven; dafür gabs dann in Ungarn noch Grappa und ähnliches . . .

Canon PowerShot A630 // Unknown 7-29mm // 7.3 mm // 8 // 1/60 // 75