(3) BADHAMIA UTRICULARIS, ein Schleimpilz

Wenn Ihr mögt, mach ich eine ganze Serie draus.
Hab es schonmal auf facebook getan, hier lade ichdann jeden Tag ein oder zwei neue Bilder davon hoch.
Es ist einfach spannend - und ich erlebe den Pilzkrimi so nochmal ...

Hier also unsere erste Entdeckung: "Was ist denn das für ein Moos?" wurde ich gefragt. Erst beim Nachlesen zuhause am PC wurde mir das neue Hobby "Schleimpilze" klar. Überall sind die vielen Arten zu sehen, aber meist winzig!
Wenn die Verhältnisse passen, bildet Badhamia Fruchtkörper aus seinem Lager, nur an denen kann man die Art sicher bestimmen. Und meist braucht man wohl ein Mikroskop dafür, denn gerade die Fruchtkörper sind - wie die Apothecien bei den Flechten - recht klein.
Die Fruchtkörperchen im Entstehen sind noch Teil des ganzen "Pilzes", beim Berühren der unreifen fließen sie, wie hier im unteren Bildteil sichtbar, zusammen. Danach verfärben sie sich in ein wunderschönes Dunkelblau, davon später.
Die "Versorgungsleitungen" sind in diesem Stadium aktiv und als Adern zu sehen.
Die Fruchtkörper entstehen hängend - hier an den quer verlaufenden Leisten der Eichenrinde. Das Ganze findet auf einem als Brunnentrog genutzten Eichenstamm statt; die meisten Badhamien finden sich auf den senkrechten Schnittstellen beidseits (wo auch der meistgefressene Striegelige Schichtpilz, Stereum hirsutum, wächst).
Die Bedingungen für die Fruchtkörperbildung sind bei etwas trockener Umgebung am besten; deshalb sucht sich der Pilz diese aus. Er überzieht ja - teils unsichtbar - das ganze Holz, auch unter der Oberfläche, wo er übersommert oder sich bei zu großer Trockenheit oder Kälte hin zurückzieht.

Neukappl/Opf., 15.12.2015

Canon EOS 550D // Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro // 150.0 mm // 10 // 1/200 // 100