Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)

Erst nach neun (!) Jahren werden nach dem Keimen des meist durch Selbstbestäubung entstandenen Samens die ersten Laubblätter gebildet!
Da ist die Anfälligkeit und das nachfolgende Aussterben nicht nur dieser Orchideenart durch Umweltzerstörung allzu verständlich.
Zur Ausbildung der Pflanze ist die Symbiose mit einem Mykorhiza-Pilz notwendig.
Diese Aufnahme der Jungpflanze entstand in einem Buchen-Mischwald mit dicker Laubschicht. Das Weiße Waldvögelein bevorzugt Kalkböden, deshalb ist es in kalkarmen Gebieten - wie z.B. dem norddeutschen Tiefland - besonders selten.
Durch zu intensive Waldbewirtschaftung hat es keine Lebensgrundlage mehr.
Wenn die Umweltbedingungen stimmen, kommen große Bestände vor - die aber durch Kahlschlag oder die z.B. die Anlage von Verkehrskreiseln (wie hier in der Oberpfalz geschehen!) sofort vernichtet werden. Was nützt da aller "Naturschutz" im Sinne von "Artenschutz" mit ausgefeilten gesetzlichen Bestimmungen, wenn nicht das Biotop mit seiner Umgebung als Pufferzone geschont wird???
SCHÜTZT DIE ORCHIDEEN als wunderschöne Relikte einer großartigen Natur!

Foto: bei Kallmünz/Opf., 18.5.2016

Canon // Canon EOS 550D // 150.0 mm // 9.5 // 1/200 // 100