Die schönen Blüten der Pechnelke (Silene viscaria) ...

... werden manchmal von einem Rostpilz (Pucciniomycotina) befallen: Das Innere der oberen Blüte sieht schmutzig-grau aus (zum Vergleich die Blüte links darunter).
Die Staubblätter einschließlich des gesamten Blüteninneren sind von Microbothryum silenes-inflatae besiedelt, dessen Sporen sich über blütenbesuchende Insekten weiterverbreiten.
Dieser Pilz hat als Wirt überwiegend den Taubenkropf (das Aufgeblasene Leinkraut): Silene vulgaris = inflata - daher sein Name.
Unterhalb der reifen Blütenstände ist der Stengel der Pechnelke richtig klebrig und sieht aus, als wäre er mit schwarzem Teer eingestrichen.
Was das bewirken soll, ist wohl nicht endgültig geklärt; möglicherweise dient es der Verhinderung eines Befalls der Blüten mit für die Pflanze schädlichen Insekten wie z.B. Blattläusen.
Der "Flugbetrieb" in den oberen Etagen verläuft aber einschließlich der Pilzsporen :-) ganz ungestört. Und natürlich gibt es dort auch Beutegreifer (nächstes Bild!) ...

Foto: nordöstlich Regenstauf/Opf., 12.5.2022

20.5.2022 f

Canon // Canon EOS 550D // Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro // 150.0 mm // 13 // 1/200 // 200