... hab ich noch nie gesehen!
Letztes Jahr fanden wir in der Umgebung etliche der Pflanzenmißbildungen, die besonders beim Fingerhut häufiger sind, aber auch z.B. bei Orchideen vorkommen. Meist sind sie hier glockenförmig und erinnern zumindest entfernt an die üblichen Blüten des Fingerhuts. Fast immer sind die Fingerhut-Pseudopelorien am Ende des Blütenstandes zu finden.
Es handelt sich wohl um einen Atavismus, ein Rückschritt in die Gestalt der Vorfahren, wobei im jetzigen Erbgut immer noch die alten "Muster" vorhanden sind; es wird diskutiert, ob solche "Mißbildungen" auch Folge einer Hybridisierung oder einer Virusinfektion sein können. -
Dieses Jahr fanden wir sogar eine solche Fehlbildung erstmals an einer Endblüte des Großblütigen (gelb blühenden) Fingerhuts - Digitalis grandiflora - an derselben Stelle. Bild folgt später!
Die abgebildete Blüte hat einen Durchmesser von zwölf Zentimetern, siehe Bild (2)!
Die Pseudopeöorie hat 19 Staubfäden (gegenüber vier bei den normalen Fingerhutblüten) und zusätzlich mindestens sechs fehlgebildete. Diese Blütenform ist unfruchtbar - sonst könnte man versuchen, sie weiterzuzüchten.
Was sich aus der Blütenmitte noch entwickelt, ist sicher interessant. Auch den Kelch müssen wir uns nochmal von der Rückseite her ansehen!
P.S.: Den Bockkäfer, von dem ich einige nähere Aufnahmen gemacht habe, muß ich noch bestimmen.
