(2) Auflösung des Wochenendrätsels: Gallen der Gallwespe DILOLEPIS MAYRII

Bild 1 bis 4: Teils richtig schwere, kleinfaustgroße Gallen der Wespe - sie sind deutlich seltener als die bekannten "Schlafäpfel"*, "Rosenäpfel" oder Bedeguare*, die durch Diplolepis rosae* entstehen und allgemein bekannt sind. Diese Gallen hier hab ich zum ersten Mal gesehen; sie sind glatter als die der haarigen Schwesternart und im Gegensatz zu dieser "multilokulär", bestehen aus mehreren Zentren. Erstfund: 14.8.2019.
Abb. 5: Wie bei D. rosae picken gern Meisen und andere Vögel die harten Gallen auf, um die Larve darin zu fressen - eine willkommene Eiweßquelle im Winter. 11.7.2020.
Abb. 6: Auch die am selben Hundsrosenstrauch (Rosa canina) gefundene rote Galle von Diplolepis eglanteriae ist von Vögeln geöffnet worden. 14.8.2019.
Abb 7 zeigt die Farbentwicklung der im Jahresverlauf immer dunkler werdenden, verschiedenen, am 14.8.2019 an dieser einen Pflanze gefundenen Gallen. Von li.: 16.8.19, 31.8.19, 16.9.19, 23.10.19, 22.3.20, 11.7.20.
Abb. 8: Gemeine Rosen-Erzwespe (Pteromalus bedeguaris, Fam. Pteromalidae), die diesen Gallenerreger parasitiert - genau wie auch den der D. rosae-Gallen (hier an D. mayrii, 22.4.2020).
Abb. 10: Ein anderer Parasit von D. mayrii und auch D. rosae: Gelbe Rosen-Schlupfwespe (Orthopelma mediator, Fam. Ichneumonidae) - hier an D. mayrii, 22.4.2020.

*Der Name "Schlafapfel" rührt wohl vom Gebrauch als schlafförderndes Mittel her: Die Gallen seien früher unters Kopfkissen des Schlafgestörten gelegt worden.
"Bedeguar" stammt aus dem Französischen, ist ursprünglich persisch und bedeutet "vom Wind gebracht".

Alle Aufnahmen aus Neukappl/Oberpfalz, Bayern -
in der fc gezeigt am 25.1.2024 f

Canon // Canon EOS 550D // Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro // 150.0 mm // 13 // 1/200 // 200