26.4.2022: Dani und Günther haben es gewußt: Unterseite des Hinterflügels eines Aurorafalters (Anthocharis cardamines, Fam. Weißlinge, Pieridae)! Herzlichen Glückwunsch!!!
Ein frisch geschlüpftes Männchen, das ich bei Ramspau/Opf. am 25.4.2022 gefunden habe - die letzten zehn Minuten vor seinem Jungfernflug zeige ich dann ...
Liegen die weißen Farbschuppen dicht - wie bei einer geschlossenen Schneedecke die Flocken - ergibt sich ein strahlendes Weiß. Bei mehr vereinzelt auf schwarzem Grund liegenden weißen Schuppen sind die hellgrau. Auch der schwarze "Untergrund" besteht ja aus Farbschuppen (denn der eigentliche Schmetterlingsflügel ist durchsichtig), wirkt allerdings auf uns wie eine schwarze Pappe, auf die lediglich die hellen Schuppen aufgestreut wurden (eine Art "optische Täuschung"?) - zumal bei diesem Musterausschnitt praktisch keine schwarzen Schuppen auf weißem "Grund" liegen; die sind häufiger auf grünem "Grund" (unten li.) - ebenso wie die grünen auf schwarzem (oben re.).
Das Bild mit dem Muster, wie wir es ohne Lupe sehen, entspricht ja einem Gesamteindruck. Wie die Pixel auf einem Foto. Ob denn die Packungsdichte der Farbschuppen überall gleich ist? Nicht immer und überall - denn es gibt ja genug Schmetterlingsarten mit durchsichtigen Flügelanteilen. Und abgeflogene Schmetterlinge haben fast keine Farben mehr, weil die Schuppen im Lauf der Zeit abgefallen sind.
Ob das alles schon ganz erforscht ist? Jedenfalls ist es entwicklungsgeschichtlich hochinteressant.
Und die Farben und Einzelschuppen sehen bei einem Foto ohne Blitz (dieses hier ist geblitzt) ganz genauso aus. Ich zeige es nicht extra, weil es mit 800 ISO viel gröber gepixelt ist als dieses hier mit 200 ISO - und weil ich leider versäumt habe, aus gleicher, nächster Entfernung eins mit Tageslicht zu machen. Nächstes Mal ...
Ein Wunder der Natur mit ihrer Evolution - jeder Aurorafalter sieht ja (ziemlich) genau so aus. Woher aber die einzelnen Farbschuppen denn wissen, wo sie hinmüssen??? Genial ...
