Einer der unendlich vielen kleinen, schwarzen Rüsselkäfer

Cleopomiarus graminis, der Gewöhnliche Glockenblumenrüßler - in der Blüte einer Wiesen-Glockenblume (Campanula patula).
Schwer bestimmbar sind sie alle, aber diese Art hier ist die größte und häufigste der Glockenblumenrüßler (Gattungen Miarus und Cleopomiarus): das Weibchen war hier zwischen 3,6 und 4 mm lang, ich hab es über einen Maßstab laufen lassen und dabei aufgenommen. Zudem konnte ich anhand der Blütenmaße und meiner Fingerlinien etwa zehnmal auf den Bildern die Größe feststellen - damit ist sie zuverlässig. Es gibt bei uns auch Glockenblumenrüßler, die weit unter 2 mm messen!
Die Behaarung ist eins der wichtigsten Kriterien für die Bestimmung; oft muß man ansonsten zur Feststellung der Art die Genitalien mikroskopisch untersuchen. C. graminis hat im hinteren Anteil der Flügeldeckennaht einen Haarkamm, was man auf diesen beiden Fotos nicht sieht.
Im Frühsommer legen alle Käferweibchen beider Gattungen (es ist mindestens ein halbes Dutzend Arten in Mitteleuropa heimisch) ihre Eier in die unreifen Fruchtkapseln der Glockenblumen, wo sich die Larven von den Samen ernähren, sich ab dem Hochsommer in der Kapsel verpuppen, im Spätsommer schlüpfen und als Käfer überwintern (Rheinheimer/Hassler: Die Rüsselkäfer Baden-Württembergs, 2. Aufl., Karlsruhe 2013).

Fund und Fotos: nordöstlich Regenstauf/Opf., 10.5.2022.

24.5.2022 f

Canon // Canon EOS 550D // Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro // 150.0 mm // 13 // 1/200 // 200