(2) Ein junges Weibchen des Großen Blaupfeils (Orthetrum cancellatum)

Genau wie die Männchen verleben auch die Weibchen dieser Art - wie etliche Libellenarten überhaupt - die erste Zeit nach dem Schlüpfen relativ weitab von ihren Gewässern.
Hier ein junges Weibchen des Großen Blaupfeiles, das im Gesträuch (Abb. 1) genauso gut getarnt ist wie am Boden (Abb. 2) - Fund an genau derselben Stelle wie der des Männchens vier Tage früher.
Schon oft haben wir, anfangs überraschenderweise, Libellen an ganz trockenen Waldstellen gefunden, an denen man sie nicht erwartet hatte.
Sie machen dort ihren "Reifefraß" durch, bis sie zur Paarung und zur Eiablage wieder zum Wasser zurückkehren.
So konnten wir u.a. die Blaugrüne Mosaikjungfer, die Kleine Zangenlibelle, Heidelibellen, Federlibellen etc. mitten im Wald beobachten, oft an Wegen, entlang derer sie Insekten jagten. Und das oft auf immer wieder denselben Flugbahnen ...
Gegenüber reifen Libellen sind die Jungtiere offenbar noch etwas "unbedarft": Nach Störungen kehren sie offenbar öfter als "ausgefuchste", erfahrene Alte schnell wieder an den Ausgangsort zurück, was das Fotografieren mancher sitzplatztreuer Arten wie Blaupfeil, Heidelibelle und Plattbauch oder Vierfleck erleichtert - sie haben eine Lieblingsstelle, an der man sie erwarten kann.
Aber auch die Jungen fliegen weiter weg, wenn man sie öfter stört; neben diesem Blaupfeil ist es mir besonders beim Plattbauch (nächste Bilder!) aufgefallen - irgendwann wird es ihnen zuviel. Selbst auf demselben Weg langsam umhergehende Fotografen (wie beispielsweise hier) mögen sie dann nicht mehr so gern ...

Fund und Fotos: Umgebung Ramspau/Opf., 30.5.2023.

31.5.2023 f

Canon // Canon EOS 550D // Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro // 150.0 mm // 13 // 1/320 // 400