Sandro Botticelli »La nascite di Venere« (1485)

Tempera auf Leinwand, 172,5 × 278,5 cm, hinter spiegelfreiem Panzerglas, Galerie der Uffizien, Florenz
Der Botticelli-Saal ist einer der Höhepunkte in den Uffizien, und dieses berühmte Bild ist die Krönung.

Im Auftrag von Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici malte Botticelli die Simonetta Vespucci als Venus.
Simonetta galt damals als schönste Frau von Florenz und war die große Liebe von Giuliano di Piero de’ Medici.
Lorenzo und Giuliano waren die Regenten der Toskana, und Giuliano war einer Verschwörung zum Opfer gefallen.
Somit ist das Gemälde als eine Art Requiem auf den ermordeten Bruder zu verstehen.

Venus, Göttin der Liebe, erreicht nach ihrer Geburt aus Meerschaum in einer Muschel die Gestade von Zypern.
Entgegen der Malweise der Renaissance stimmt die Anatomie der Venus nicht.
Als Vorgriff auf den Manierismus betonen überlanger Hals und schmale Schulter die keusche Schönheit.