Interessante Namen auf Château d’If

[Frankreich im August 2016 – so viel Rückstand im Bearbeiten tausender Urlaubsbilder!]

Die Gefängnisfestung auf der Île d’If eine Seemeile vor Marseille hatte ausschließlich politische Insassen.
Zwei von ihnen wurden von Alexandre Dumas hier verortet («cachot dit de» – "angeblicher Kerker von"):
• Edmont Dantès, die fiktive Romanfigur des "Grafen von Monte Christo"
• der "Mann mit der eisernen Maske", dem 1703 vielleicht hier oder woanders verstorbenen Unbekannten, möglicherweise der aus der Thronfolge aussortiere erstgeborene Zwillingsbruder König Ludwigs XIV.

Außerdem mit Erinnerungstafeln gewürdigt:
• Philipp von Lothringen, schwuler Liebhaber eines Bruders des Königs Ludwig XIV.
• Honoré Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau, von seinem Vater vorübergehend aus dem Weg geräumt
• C.A. de Péretti della Rocca, korsischer Vikar und Abt, der 1789 aus der Haft in den Abgeordnetenstand berufen wurde
• Frère Valère de Fœnis, zum Tode verurteilter Mönch, der 1588 hier lebendig verbrannt wurde
• Chevalier Anselme, erster registrierter Häftling (1540–82 wurde kein Buch geführt)
• Kapitän Jean-Baptiste Chataud, dessen Schiff «Grand St-Antoine» 1720 die Pest nach Marseille brachte
• Fanny Dillon (1815), Ehefrau von General Bertrand, Napoléons Begleiter auf St. Helena
• Auguste Blanqui, Anführer der Pariser Kommune von 1848

18 Jahre als einbalsamierter Toter verbrachte der ermordete Revolutionsgeneral Kléber im kühlen Festungsgemäuer.
So lange verhinderten die politischen Umstände die Überführung aus Kairo und die Trauerfeierlichkeiten in der Heimat.
König Ludwig XVIII. ließ erst 1818 den Sarg nach Straßburg bringen und auf der Place Kléber beisetzen.
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