Die Weichen für Russlands und Putins Zukunft sind gestellt

Am 1. Juli stimmte das russische Volk über die Änderung von 170 Artikeln in der Verfassung ab.
Inwischen liegt das erwartete Ergebnis vor: mehrheitliche Zustimmung; Putin hat seine Macht zementiert.

Die Wähler konnten über ein Paket kleiner und großer politischer und sozialer Änderungen abstimmen.
Im Paket mit drin: Der Präsident darf für zwei weitere Legislaturperioden zur Wahl antreten: 2024 und 2030.
Das heißt, Wladimir Putin kann und wird wohl bis 2036 im Präsidentenamt bleiben. Dann ist er 83.

Weitere signifikante Änderungen, teils nach Blaupausen von Ungarns und Polens Autokraten gestaltet:
• Der Präsident darf das Parlament auflösen, wenn ein von ihm nominierter Minister dreimal durchfällt.
• Der Präsident erhält ein größeres Mitspracherecht bei der Ernennung und Entlassung der Richter.
• Der russisch-orthodoxe Glaube wird in der Verfassung verankert; damit können Homo-Ehen nun verboten werden.
• Territorium darf nicht zurückgegeben werden; die ukrainische Krim und die japanischen Kurilen bleiben russisch.

Änderungen, mit denen Putin das Volk zur positiven Abstimmung an die Wahlurnen lockte:
• Garantierter Mindestlohn über dem Existenzminimum
• Anpassung der Renten an die Inflationsrate
• eine Art Generationenvertrag, der das Rentensystem stabilisieren soll

[Moskau, Roter Platz mit Kreml und Basiliuskathedrale • Digitalisiertes Dia vom August 1986]
40 weitere Fotos von damals: https://www.fotocommunity.de/user_photos/1608049?folder_id=755151

Das gelbe Gebäude mit der Kuppel hinter den Kremlmauern ist der Senatspalast – heute Amtssitz von Putin.
Die Menschenmassen im Hintergrund stehen vor dem Lenin-Mausoleum Schlange.
Der Große Eckturm in der Kremlmauer ist der Erlöserturm (Spasskaja baschnja).
Das Hotel "Rossija" links hinter der Basiliuskathedrale war bis zum Abriss 2006 das größte Hotel Europas.
9 Monate nach diesem Foto landete der deutsche Privatpilot Mathias Rust mit seiner Cessna auf dem Roten Platz.