Leuven: Universitätsbibliothek

Leuven besitzt die älteste Universität (1425) der BeNeLux-Länder.

Besonders tragisch für die Kulturwelt und besonders schändlich für uns Deutsche ist das Schicksal dieses Gebäudes am Monsignore-Ladeuze-Plein.

Bei der Brandschatzung im Ersten Weltkrieg (August 1914) fielen ein Dutzend Handschriften (darunter auch die päpstliche Universitätsstiftungsbulle 1425), 800 Wiegendrucke und 300.000 Bücher den Flammen zum Opfer.

Die Welt sprach daraufhin von einer "Vergewaltigung Belgiens".
Vor allem aus den USA kamen Spenden, die die teilweise Wiederbringung der Verluste ermöglichten.
Deutschland wurde im Versailler Vertrag verpflichtet, entsprechende Kulturgüter aus eigenen Beständen als Reparation zu übergeben.
Der Wiederaufbau dauerte 10 Jahre ab Kriegsende.

Als ob dies nicht schon genug wäre, schoss die Wehrmacht im Mai 1940 die Stadt und wiederum die Bibliothek in Brand. Der ganze wiederaufgebaute Kulturschatz ging dabei verloren. Von insgesamt 900.000 Bänden konnten nur 15.000 gerettet werden.

Die 68er-Bewegung führte übrigens zu einer Abspaltung der modernen Fakultäten von den katholischen Fakultäten der altehrwürdigen Universität.
Unter den Ehrendoktoren sind auch Deutsche: die Staatsmänner Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker und Helmut Kohl
und der Dirigent Christian Thielemann.

Analogfoto, 2003