Les nanas dansantes

Verschiedene Nana-Figuren von Niki de Saint Phalle (1930–2002) in der Gesamtwerk-Ausstellung im Pariser Grand Palais
Das französische "Nana" bedeutet soviel wie Luder, Tussi, Püppchen, Weibsbild oder Sexbombe ... und auch Tänzerin in Rotlicht-Bars.

Niki variierte das Thema in vielen Arrangements, und sogar mit Helium gefüllte Nana-Tänzerinnen schweben als Ballons im Raum.
Seinerzeit waren diese Ballons der Hit bei den französischen Kindern. Naheliegend, dass auch derartige Schwimmfiguren auf den Markt kamen.

"Les trois grâces" (Die drei Grazien, 1995–2003, links) und "Nana power" (1970, rechts, in Sumo-Pose) sind ebenfalls tanzende Nana-Figuren.
Links im Hintergrund ist eine Filmprojektion zu erkennen. (Leider habe ich den Streifen nicht im Internet gefunden.)
Es handelt sich um Ballettaufnahmen von 1966 an der Pariser Oper, wo der berühmte Choreograf Roland Petit einen Nana-Tanz inszeniert hatte.
"Éloge de la folie" ("Lob des Wahnsinns") hieß das Stück, und kein Geringerer als Rudolf Nurejew tanzte mit mannshohen Nana-Ballons.

Um einen Eindruck von Petits Stil zu bekommen, hier ein Beispiel (1972) mit der damals nagelneuen Musik von Pink Floyd "Echoes":
https://www.youtube.com/watch?v=bSXifz-1DXw