Hans Baldung Grien: Adam und Eva (1531)

[Mehr Skurriles und Besonderes aus dem Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid]

Die Darstellung der Erbsünde war Anfang des 16. Jh. ein beliebtes Motiv in der Kunst – wohl wegen der Nacktheit.
"Sex sells" galt schon damals, und unter dem Deckmantel der Religion verkauften sich solche Bilder gut.
Baldung hinterließ jedenfalls zahlreiche Gemälde und Grafiken mit nackten Frauenkörpern: Hexen, Grazien, Allegorien.

Adam und Eva erscheinen in seiner Interpretation mit neuartigen Merkmalen der Kunstgeschichte:
Adam greift ziemlich lüstern und selbstbewusst hin, und Eva hat einen transparenten Schleier statt des Feigenblatts.
Diese Art Nacktheit hatte zuvor nur Giorgione mit seiner "Schlummernden Venus" (1510) gewagt.