Dorfkirchen (12): Klausdorf bei Treuenbrietzen

In gegenmittelfreien Corona-Zeiten möchte man wieder religiös werden und für die Infizierten beten.
Deshalb zeige ich eine Serie (von August 2016 und Ostern 2018) über die einzigartigen brandenburgischen Dorfkirchen.

Sie sind oft aus Feldsteinen (Romanik) oder Ziegelsteinen (Gotik) gebaut und wie in der Bretagne umfriedet.
Die Feldsteine sind Relikte der Eiszeit, die Ziegelsteine ein Einfluss der baltischen Backsteingotik.
Ebenso sind Fachwerkkirchen sowie klassizistische Kirchenbauten von Karl Friedrich Schinkel zu finden.
Leider wird der architektonische Schatz von 1500 (!) Dorfkirchen nicht für den Tourismus erschlossen.

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Klausdorf gehört zur Gemeinde Bardenitz. Die Einwohner gingen jedoch immer nach Pechüle zum Gottesdienst.
Das änderte sich mit Zuwanderen aus der Pfalz, die 1907/08 diese neobarocke Fachwerkkirche erbauten.

Ab 1944 brach eine Leidenszeit über das Kirchlein herein: Bombenschäden, Plünderung, DDR, Orkan "Kyrill".
Die Dorfbewohner gründeten 2010 einen Förderverein zum Wiederaufbau als Gemeindesaal und Kirche.
Spendenaktionen, Weihnachtsmärkte und Theateraufführungen trieben das Geld zusammen.
Die Evangelische Kirche hielt sich dabei zurück, weil die Eigentumsverhältnisse lange ungeklärt blieben.
Im Mai 2013 begannen die Bauarbeiten. 2014 tauchte eine Bibel wieder auf, die von Vertriebenen gestohlen worden war.