"Neue Frankfurter Altstadt" oder "Dom-Römer-Projekt"
https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Frankfurter_Altstadt

[Panorama aus vier Fotos:]
Der rekonstruierte Hühnermarkt mit dem Brunnendenkmal des Mundartdichters Friedrich Stoltze (1816–1891):
Es is kaa Stadt uff der weite Welt, | die so merr wie mei Frankfort gefällt,
un es will merr net in mein Kopp enei: | wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!

Die Frankfurter Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf den Dom komplett zerstört.
Die alteingesessenen Frankfurter haben diesen Verlust nie verwunden und wünschten sich das Alte zurück.

Doch lediglich die Häuserzeilen rund um den Römerberg wurden wiederaufgebaut – und das auch noch falsch:
Die heute bekannten Fachwerkfassaden hatten die Nazis anbringen lassen, und die entsprachen nicht dem Original.
Die Fassaden hätten so ähnlich aussehen müssen wie die Häuser oben, am Hühnermarkt.

Schwere Bausünden in den 50er bis 70er Jahren haben das ehemalige Stadtzentrum entstellt.
Deshalb gab es seit langem Pläne, das Technische Rathaus und andere Fremdkörper abzureißen.

An ihrer Stelle – leider auch über den offenen römischen Ausgrabungen – sollten die alten Häuser wiedererstehen.
Die Häuser zwischen Römer und Dom hatten gediegene Namen, die sie heute wieder tragen dürfen:
https://www.domroemer.de/ubersichtskarte

An Kritik mangelt es indes nicht: "Kriegsspuren ausgelöscht", "200 Mio. Euro für Kitsch statt sozialen Wohnungsbau".
Mir kam die Begehung im Dezember wie Disneyland vor: viele Touristen, aber alles Fake.
Trotzdem, auch architektonische Perlen wie die "Goldene Waage" bewegten mich als Betrachter.