Der Keltenfürst vom Glauberg (4)

Diese im Fürstengrab gefundene Bronzekanne wird von einer Götterfigur geziert.
Sie wurde identifiziert als Sequana, die gallische Quellengöttin des Flusses Seine in der Nähe von Dijon (Burgund).

Dort, im heutigen St-Seine-l'Abbaye, befand sich ein Tempel, in dem die Göttin wahrscheinlich wegen ihrer Heilkräfte angebetet wurde.
Demnach könnte in der Kanne ein heilendes Getränk aufbewahrt worden sein,
oder beim Ausgießen des Tranks sollte zumindest die Heilkraft der Göttin "beigemischt" werden.

Die Seine-Göttin in Hessen beweist: Vor 2500 Jahren trieben die verschiedenen keltischen Stämme Europas untereinander regen Handel.
Analysen der Metall- und Pflanzensamenfunde am Glauberg bestätigten außerdem den damaligen Handel mit den Völkern im Mittelmeerraum, was die bisherige Forschung über die "deutschen" Kelten ziemlich auf den Kopf stellte.