SÁM 66 – Melsteds Edda

Mittelalterliche isländische Handschriften und Wiegendrucke in der Frankfurter Kunsthalle Schirn

Der Codex Regius der Lieder-Edda von ca. 1270 ist die älteste Sammlung von Edda-Liedern und neben der Edda Snorri Sturlusons (1178/9–1241) das berühmteste isländische Buch überhaupt. Die Lieder handeln von heidnischen Göttern und Helden und bilden die Grundlage für die Mythographie und Dichtungstheorie in der Snorra Edda. In dieser Handschrift sind die beiden wichtigsten Quellen alter nordischer Mythologie sowie germanische Heldensagen von Sigurd dem Drachentöter und den Nibelungen vereinigt. Jakob Sigurðsson (ca. 1727–1779), ein armer Dichter und Bauer auf verschiedenen Höfen im östlichen Island, schrieb sie 1765 / 66. Zudem zeichnete Jakob Bilder, die die Sicht seiner Zeitgenossen auf die alten Götter und deren Umfeld widerspiegeln, ähnlich wie in anderen Handschriften aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Bildern von der Weltesche Yggdrasil und den Ungeheuern Midgardschlange und Fenriswolf. Darüber hinaus enthält die Handschrift Kapitel zur Kalenderkunde, zum Gang der Gestirne und zur Rechenkunst.

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