Como vergisst die Opfer nicht

In Como findet man überall Denkmäler und Gedenktafeln, die an die Gräueltaten des vergangenen Jahrhunderts erinnern.

Aus faschistischen Zeiten (1933) stammt noch das futuristische "Monumento ai Caduti" ("Gefallenendenkmal" links oben), das namentlich an 650 Comer Bürger erinnert, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren.

Das heutige Geschichtsbewusstsein mag u.a. daher rühren, dass die Symbolfigur des italienischen Faschismus, der abgesetzte Diktator Benito Mussolini, am 28. April 1945 in Mezzegra am Westufer des Comoer Sees von Partisanen aufgegriffen und "standrechtlich" erschossen wurde.

In die Ereignisse um die Absetzung des "Duce" Mussolini durch König Viktor Emanuel III. von Italien verwickelt war dessen Tochter,
Prinzessin Mafalda von Savoyen, Gemahlin von Prinz Philipp von Hessen, die in Bad Homburg residierte.
Der Prinz war maßgeblich an der Annäherung von Hitlers Nazi-Deutschland an Mussolinis Faschisten-Italien beteiligt gewesen.
Als der König im Juli 1943 für die Absetzung und Verhaftung Mussolinis sorgte, fielen Philipp und Mafalda bei Hitler in Ungnade.
Nach der spektakulären Befreiung Mussolinis durch deutsche Fallschirmjäger aus einer Abruzzenfestung
ließ Hitler alle vermeintlichen Gegner verhaften, darunter auch Mafalda –
unter dem erlogenen Vorwand eines erfolgreichen Giftanschlags auf Zar Boris von Bulgarien, einem Verbündeten Hitlers.
Mafalda kam ins KZ Buchenwald bei Weimar, wo sie bei einem alliierten Bombenangriff starb.
Später wurde ihr Leichnam aus einem Massengrab geborgen und auf dem Schlossareal von Kronberg im Taunus bei Frankfurt bestattet.
An ihr Schicksal erinnert das Bronzedenkmal rechts oben.

Zitate ermordeter Antifaschisten aus aller Welt, darunter auch der Deutschen Elli Voigt, befinden sich auf einem Ensemble großer Bronzetafeln (links unten) unweit des Mafalda-Denkmals am Seeufer.

Im Innenhof des historischen Rathauses erinnert eine Marmortafel an die Opfer von Terroranschlägen in Italien zwischen 1945 und 1980.