Südtirol: Ladinische Kulinaria

Was man nach einer Bergtour braucht:
Bier und Penne (na ja, wurde wohl woanders erfunden)
Trockenfleisch (verbreitet bis nach Graubünden)
Schüttelbrot (liegt ganz unten)
Kaminwurzn (die abgehangenen Räucherwürste gibt's in ganz Tirol)
Obst (wobei die Äpfel typisch sind)
Hirschragout an Polenta und Steinpilzen

Mein Tipp: viele regionale Spezialitäten in bezahlbarer Top-Qualität und mit hausgebrautem Bier –
im "Cascade" in St. Ulrich (auf der anderen Seite des Grödnerbachs gelegen):
http://www.acocms.it/SITES/87/content.asp?L=2&IdMen=448
Und das Ganze im Angesicht der Sella, die beim Sonnenuntergang für wenige Minuten glüht!

Mich faszinieren auch Minderheitensprachen. Allein Ladinisch wird rund um den Sellastock in fünf Idiomen gesprochen – meine "Speisekarte" spricht Grödnerisch. Spannend finde ich die geografische Verwandlung des Ladinischen über Vinschgau und Val Müstair ins Bündnerromanisch bzw. übers Stilfser Joch ins Lumbaart (Lombardisch), dessen harter rätoromanischer Kern sich bis zum Luganer See in den Ort Morcote (Tessin) zieht. Darüber hinaus sind durch Wechsel der Konsonanten (aus Ampezzo wird Anpezo) und Vokale ("und" heißt y statt i oder e) auch Parallelen zu Spanisch sowie durch die Pluralendung -ns zu Katalanisch und Okzitanisch erkennbar; allerdings kann dies nur eine Analogie und keine wirkliche Verwandtschaft sein.