Chuck Geschke (11. September 1939 – 16. April 2021)

[Adobe Systems Inc. Headquarters, Almaden Towers, San José, "Silicon Valley", California, 11. September 2016]

Mit Geschke starb einer der beiden Gründer von Adobe Systems, dem führenden Anbieter von Kreativ-Software.
Ihm und Mitgründer John Warnock ist die "DTP-Revolution" (Desktop Publishing) Ende der 1980er zu verdanken.
Sie holten Bildbearbeitung und Grafikerstellung von dedizierten geschlossenen Arbeitsstationen auf den Schreibtisch.
Der Schlüssel war die Seitenbeschreibungssprache PostScript, woraus das Portable Document Format PDF hervorging.
Dass wir heute unsere Fotos mit vielen Funktionen auf dem PC bearbeiten können, ist also auch Geschkes Verdienst.

Hardwareseitigen Anteil an dieser Revolution hatten Steve Jobs (Apple Macintosh) und Bill Gates (Microsoft-PCs).
Zuerst unter Apple OS, später auch unter MS Windows liefen Adobes Programme Photoshop, Illustrator und InDesign.
Dabei kaufte sich Adobe das meiste Know-how ein und verdrängte Konkurrenten in loyale Anwender-Communities.

Aufgrund zu vieler Raubkopien verlagerte Adobe die Softwarepflege in die Cloud mit monatlichen Abogebühren.
Diese "Creative Cloud" umfasst auch Video- und Postproduction-Lösungen und markiert heute den Stand der Technik.
Weil recht teuer, haben sich preisgünstige Lösungen gehalten und kostenlose Open-Source-Alternativen verbreitet.
So verwende ich statt Photoshop, Illustrator und InDesign die kostenlosen GIMP, Inkscape und Scribus.
Gegenüber Photoshop und CorelPaint darf GIMP nur RGB verarbeiten und kein druckfähiges CMYK erzeugen.

Adobe war 2016 Gastgeber einer ISO-Session für die standarisierte Druck- und Medienproduktion.
Auch PDF wird heute nur noch von der "International Organization for Standardization" weiterentwickelt.
Was PDF in den Printmedien betrifft, gehöre ich seit 2015 den betreffenden Arbeitsgruppen an.
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