Das Ende des "Elfenbeinturms" (1)

Am Sonntag, dem 2. Februar 2014, wurde um 10:02 Uhr der AfE-Turm der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität gesprengt.
Im Umkreis von 250 Metern sperrten Polizei und Technisches Hilfswerk die Straßen ab – hier Ecke Westend-/Schumannstraße.

Zu seiner Fertigstellung 1972 war der 116 m hohe Turm das höchste Gebäude Frankfurts.
Und nun war es das bisher höchste Gebäude Europas, das durch eine Sprengung abgerissen wurde.

AfE steht für "Abteilung für Erziehungswissenschaften", die zur Turmeinweihung 1972 aber schon wieder aufgelöst worden war.
Der schon damals ungeliebte Turm verfiel rapide. An den stets mit Studentenmassen verstopften Aufzüge bildeten sich riesige Warteschlangen.
2005 geriet eine Sekretärin im steckengebliebenen Aufzug in Panik und stürzte durch die geöffnete Bodenluke zu Tode.

"Elfenbein" schrieben Studenten schon in den 1970-er Jahren an den Turm, der von da an "Elfenbeinturm" hieß.
Damit gemeint waren der konservative Lehrkörper und seine bildungsbürgerliche Schöngeistigkeit gegenüber dem modernistischen Bauwerk.