All Quiet on the Western Front (Im Westen nichts Neues)

Filme über Kinder im Krieg (4)

Der Zweite Weltkrieg endete für Deutschland am 8. Mai vor 70 Jahren.
Damals haben die Kinder am meisten gelitten, und heute leiden sie schon wieder am meisten unter den neuen Kriegen.

Dieser amerikanische Film von Lewis Milestone 1930 zeigte erstmals, wie brutal der Erste Weltkrieg war. Das konnte den Zweiten nicht verhindern.
Die Literaturverfilmung nach Erich Maria Remarque brachte diesem frühen Tonfilm zwei Oscars; das Remake (1979) reicht nicht heran.

Erzählt wird die erzwungene Kriegsbegeisterung einer deutschen Gymnasiastenklasse. Bis auf Paul Bäumer zweifeln die Jungs nicht am Krieg.
Die komplette Schulklasse meldet sich freiwillig für den Frankreichfeldzug, doch schon beim Kasernenhofdrill weicht die Begeisterung.
An der Westfront rafft der monatelange Grabenkrieg einen Schüler nach dem anderen hin. Immer wieder rücken neue Schüler aus der Heimat nach.

Kurz vor Kriegsende fällt auch Paul Bäumer, als er nach einem Schmetterling greift und von einem französischen Scharfschützen erledigt wird.
Die Kamera zeigt nur die Hand, die sich zu dem zarten Geschöpf im Schlamm ausstreckt und nach dem tödlichen Schuss niedersinkt.
In der Schlusssequenz über den Kriegsgräbern drehen sich noch einmal alle gefallenen Schüler, auch Paul Bäumer (Lew Ayres), zur Kamera um.

Die Bildsprache dieses Films aus einer Zeit, als der belanglose Kitsch das Kino regierte, hat bis heute nicht an Eindringlichkeit verloren.
arte-Doku über die Restauration des oft zensierten Films: https://www.youtube.com/watch?v=hPXaag3BqKk