Biodiversität in meinem Gärtchen: eine Fratze

[Berlin-Mitte • 15. August 2023]

Die Westliche Beißschrecke (Platycleis albopunctata) bildet einmalige Zeichnungen wie Fingerabdrücke aus.
Die Fratze bei diesem Männchen ist also kein Mimikry gegen Fressfeinde, sondern reiner Zufall.
Die Flügel dienen ausschließlich dem Zirpen, die Tiere sind völlig flugunfähig.

Die ca. 2 cm große Schrecke ernährt sich von kleinen Insekten und zarten Pflanzenteilen.
Hier lauert sie in meinen Goldruten wohl auf kleine Blütenbesucher.

Die Art ist von Spanien bis Polen verbreitet, nimmt aber nach Nordosten hin stark ab.
In Deutschland wird sie auf der Roten Liste als gefährdet (Stufe 3) geführt.

Auf den trockenen Sandböden in Berlin und Brandenburg siedeln sich solche seltenen gern Arten an.
Insofern gibt es hier immer wieder stabile Populationen, isoliert vom Rest der Art.

Standardgast im meinem Gärtchen ist der gleich große Braune Grashüpfer (Chorthippus brunneus).